Back Down to Earth


[Kurzspots] Suicide Squad, Faserland, Marvel's Jessica Jones, Pets, Stranger Things

Ich habe mir schon wieder ziemlich viel Zeit gelassen mit den neuen Kurz-Spots. Erst in den letzten Wochen hat mein Interesse an neuen Serien aber auch wieder angezogen - sodass ich in meiner Freizeit mittlerweile fast nichts anderes mehr tue. Da kommt demnächst bestimmt noch mehr (schließlich bin ich aktuell mit "Orange is the New Black" und "Luke Cage" beschäftigt).
Mit dabei heute: Ein mörderisch-böses Team, ein Stück unerträgliche Popliteratur, eine griesgrämige Super-Detektivin, ein paar Haustiere und unheimliche Vorkommnisse in einer kleinen Stadt.

Suicide Squad
mit Margot Robbie, Will Smith, Viola Davis
Das Böse in der Welt nimmt langsam überhand. Die für die US-Regierung arbeitende Amanda Waller stellt daher ein Team aus Bösewichten zusammen, die sie mithilfe von Nano-Implantaten kontrolliert. Doch die Arbeit mit den gefährlichen Verbrechern erweist sich als schwierig, weil ihnen der wahnsinnige Joker immer wieder dazwischen funkt.

Prinzipiell bin ich ein größerer Fan von DC als von Marvel - besonders die Bösewichte haben es mir angetan, sind sie doch deutlich düsterer und vielfältiger angelegt. Nur das mit den neuen Filmen und mir, das klappt nicht. Ich bin der Überzeugung, dass Warner zu viel auf einmal wollte, wodurch das katastrophale "Batman v Superman" und später das leider auch nur mittelmäßige "Suicide Squad" entstanden sind. Grade bei der Prämisse ist das enttäuschend: Noch vor Marvel einen Film rund um die Villains zu produzieren ist mutig und spannend. Endlich sollten wir Harley Quinn auf der großen Leinwand sehen, endlich auch Amanda Waller begegnen und dann sollte das auch noch ein guter DC-Streifen werden. Aber stattdessen ist er weder Fisch noch Fleisch. Die erste Hälfte ist ziemlich gut gelungen durch interessante Einführungen der Charaktere und einiges an Brutalität. Die zweite Hälfte ist dann allerdings so klischeehaft, wirr und weder richtig witzig noch richtig düster, dass sie ziemlich unausgegoren wirkt. Der Joker wirkt wie ein Ghetto-Gangster und viele der Figuren - allen voran Katana - wurden eher verpulvert als sinnvoll eingesetzt. Ganz abgeschrieben habe ich DC und Warner damit noch nicht. Aber wenn uns die "Justice League" nächstes und der "Harley Quinn"-Soloauftritt übernächstes Jahr nichts Besseres bieten, bin ich raus. Knappe 3 Punkte.

Faserland
von Christian Kracht
Der namenlose Ich-Erzähler reist durch ganz Deutschland und begegnet dabei allerlei neuen und alten Bekanntschaften - die er mit seinem Verhalten allerdings immer ganz schnell wieder vergrault.

Wenn ich an "Faserland" denke, geht sofort der Hass mit mir durch. Ich musste ja schon einige Schullektüren lesen, die mir nicht gefallen habe, aber diese im Abiturjahrgang 2016 war mit Abstand die abstoßendste, nervtötendste und nichtssagendste von allen. Der Ich-Erzähler ist egozentrisch, eingebildet und unfreundlich und seine Erlebnisse...welche Erlebnisse überhaupt? Es passiert eigentlich nichts, außer dass er von einem Punkt zum anderen reist und dort seltsamerweise immer wieder die gleichen Personen trifft. Er säuft und nimmt Drogen, beklaut Freunde, kümmert sich nicht um deren Belange und Sorgen und ertrinkt trotzdem im Selbstmitleid. Für die Botschaft habe ich hier überhaupt kein Verständnis, denn ich habe ganz einfach keine gesehen. 1 Punkt (der eigentlich schon zu viel ist).

Marvel's Jessica Jones
mit Krysten Ritter, David Tennant, Rachael Taylor
Für die traumatisierte Jessica Jones ist das Leben ein einziger Kampf: Sie muss mit ihrer Arbeit als Privatdetektivin irgendwie über die Runden kommen und nebenbei ihre Vergangenheit in Alkohol ertränken. Als ein alter Feind wieder auftaucht, packt sie die nackte Angst. Aber sie weiß auch, dass sie sich dieses Mal wehren muss.

In Kooperation mit Netflix startet nun auch Marvel mit eigenen Superhelden-Serien durch - deutlich später als DC, aber mit einem großen Unterschied: Auch in den Serien gibt es das MCU so wie wir es kennen und die Ereignisse spielen nach den "Vorfällen" der "Avengers-Filme" - während bei DC Film- und Serienuniversum strikt getrennt werden. Mir persönlich gefällt das große Ganze besser. Schließlich kann man so die Hoffnung haben, Jessica Jones auch mal auf der großen Leinwand sehen zu dürfen. Bis dahin kann sie uns aber am Fernsehbildschirm begeistern: Ihre ruppige, gequälte, sarkastische Art ist erfrischend anders, ihre Mischung aus Verletzlichkeit und Wut machen sie menschlich und greifbar. Sie ist keine kuschelige Heldin, mit der man gern zu Abend ist, sondern die traumatisierte Noir-Version, die alles tut, um zu überleben. Krysten Ritter spielt diese Figur großartig. Und zum Glück hat sie mit David Tennant als Kilgrave einen ebenbürtigen Gegenspieler, der einen mit seinem Charme auf verquere Weise dazu bringt, mit ihm zu sympathisieren. Die Geschichte hält einige Überraschungen bereit und verrennt sich nur selten in sinnlosen Nebensträngen. Ich warte gespannt auf Staffel 2 (und die "Defenders")! Sehr gute 4,5 Punkte.

Pets
mit den deutschen Stimmen von Jan Josef Liefers, Dietmar Bär, Jella Haase
Terrier Max liebt sein Frauchen über alles und hätte es am liebsten, sie bliebe den ganzen Tag zuhause. Da das nicht möglich ist, leidet er während ihrer Abwesenheit schrecklich. Trotzdem hat er sie immer für sich allein - bis sie eines Tages einen neuen Hund mitbringt: Duke. Und mit dem fangen die Probleme an...

"Pets" wurde angepriesen als Film über das "aufregende Eigenleben" von Haustieren, sind ihre Besitzer aus dem Haus. Genauso wurde er auch vermarktet und auf diese Weise wäre er wohl ziemlich gut geworden. Tatsächlich spielt diese Idee aber nur in den ersten 10 Minuten eine Rolle - die man schon fast komplett im Trailer gesehen hat - und danach geschieht das Übliche: Das Verschwinden eines guten Freundes, dem die anderen Figuren, in diesem Fall Tiere, nachgehen müssen. Die Animationen und Sprecher sind toll, das trügt aber nicht über die doch ziemlich lahme und wenig originelle Geschichte bei. Teilweise ist der Film auch zu albern, um wirklich witzig zu sein und viele Verläufe kann man vorher auch schon erahnen. Nichtsdestotrotz ist es ein schöner Animations-Film mit einigen Lachern und niedlichen Charakteren. Vielleicht kann der bereits angekündigte 2. Teil ja mehr rausholen. Gute 3 Punkte.

Stranger Things
mit Finn Wolfhard, Millie Bobby Brown, Winona Ryder
An einem kühlen November-Tag verschwindet in der Kleinstadt Hawkins der junge Will. Die ganze Stadt macht sich geschlossen auf die Suche, doch die drei besten Freunde des Jungen glauben, allein mehr herauszufinden. Im Wald stoßen sie auf ein verstörtes Mädchen, das nichts über sich selbst oder die Welt weiß. Doch sie besitzt telekinetische Fähigkeiten. Und scheint irgendwie mit dem Verschwinden in Verbindung zu stehen...

Hommagen an die 90er Jahre, an Werke von Steven Spielberg oder Stephen King gibt es einige. Dies in einer Serie umzusetzen, kam bisher allerdings nicht vor. "Stranger Things" spielt im Jahr 1983 und weckt daher unfassbar nostalgische Gefühle in einem - selbst wenn man zu dem Zeitpunkt selbst noch gar nicht gelebt hat. Ein wenig erinnert das Ganze an "Super 8", weil es eben auch um ein Monster geht, aber die Handlung dreht sich auch viel um Freundschaft, Zusammenhalt und Vertrauen. Die Atmosphäre ist so dicht, dass einem nicht selten ein Schauer über den Rücken läuft, gleichzeitig gibt es jedoch auch einige wirklich komische Momente, die die Situationen auflockern. Und ganz wie nebenbei gelingt es allen Darstellern, einen immer wieder tief zu rühren. Besonders Millie Bobby Brown ist großartig in ihrer Darstellung von Elf, dem jungen, verletzlichen und sich nach Nähe sehnenden Mädchen aus dem Wald. Es gilt Geheimnisse zu entdecken und Fragen zu beantworten, und das gelingt der Serie sehr gut - ebenso, wie einen zwischendurch doch sehr zu gruseln. Ich bin verliebt und kann die Fortsetzung gar nicht mehr erwarten. Wohlverdiente 5 Punkte!

  6 Kommentare:

  1. Also von "Pets" muss ich wirklich sagen, dass ich mehr als enttäuscht war. Ich wusste, dass ich hier keine originelle Story geboten bekommen würde, aber hoffte jedenfalls auf ein paar Lacher. Das Problem war nur, dass die besagten lustigen Szene alle schon in der als Trailer genutzten Sequenz zu sehen waren, sonst gab's wirklich nicht viel zu Lachen. Was mich aber noch mehr aufgeregt hat, war die gewollte Dramatik in der Mitte des Films, die dann aber so flach gehalten wird, dass man sich fragen musste, wieso das überhaupt eingebaut wurde. Echt unbefriedigend für mich :( Da war "Findet Dorie" doch wesentlich besser (selbst wenn ich mir von dem auch etwas mehr erhofft hatte).

    In "Suicide Squad" bin ich gar nicht erst rein gegangen. Comic-Verfilmungen haben mich komplett verloren.

    (Sorry für das ganze Dampf ablassen xD )

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    1. Ich kann deine Enttäuschung durchaus nachvollziehen - ich hatte mir auch deutlich mehr versprochen als dann geboten wurde. Das Ganze ist sehr klischeehaft und eben grade durch den Trailer auch nicht mehr wirklich lustig. Die Animationen fand ich aber wieder einfach so schön, dass der Film dennoch kein Total-Ausfall für mich war ;)

      Und schade, dass du gar keine Comic-Verfilmungen mehr guckst - aber auch hier kann ich dich verstehen. Sie haben einfach in den letzten Jahren ziemlich überhand genommen. Und trotzdem ist mir dabei irgendwie noch nicht langweilig :D

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  2. Jaaa, "Stranger Things" fand ich auch einfach grandios! Die Story war klasse, ebenso wie die Schauspieler und dieses herrlich nostalgische Setting! Nur dauert es noch so lange bis zur nächsten Staffel! :(
    Und "Jessica Jones" schaue ich gerade und bin bisher schwer begeistert! David Tennant fand ich damals in "Harry Potter" schon so toll, auch wen sein Auftritt da ja nicht wirklich lang war! :D

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    1. Oh ja, ich kriege auch die Krise, wenn ich daran denke, wie lange wir noch bis Staffel 2 von "Stranger Things" warten müssen. Aber immerhin haben sie jetzt mit dem Dreh begonnen und wir werden mit Set-Fotos versorgt. Das ist ja schon mal was ;)

      Freut mich ansonsten, dass auch dir "Jessica Jones" so gut gefällt - David Tenannt passt auch einfach so gut in die Rolle, das ist schon unverschämt :D

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  3. Deiner Meinung zu "Pets kann ich mich nur anschließen. Die Idee klang super, der Trailer war lustig, aber das war es dann auch schon. Alle wirklich witzigen Szenen wurden im Trailer verbaut und die Handlung hatte dann letztlich mehr von einem Kinder-, als von einem Familienfilm.

    "Suicide Squad" ist für mich jetzt raus, habe bisher zu viel schlechtes über den Film gehört und mittlerweile reizt es mich gar nicht mehr ihn mir anzusehen.

    Genau das Gegenteil bei "Stranger Things". Da höre ich soooo viel Gutes, dass ich wohl endlich, endlich einmal schauen sollte, was an den positiven Meinungen dran ist.

    Liebe Grüße!
    Jen

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    1. Ich höre immer öfter, dass es noch anderen Personen mit "Pets" so ging wie mir - obwohl der Film so wahnsinnig viel eingespielt hat. Ich denke, der 2. Teil wird da eher weniger Leute anziehen. Das Ganze hat sich durch den Trailer eben selbst gespoilert, das ist echt schade.

      Vielleicht magst du "Suicide Squad" ja auf Blu-Ray eine Chance geben - ich habe gehört, dass der Extended Cut sehr viel besser besser sein soll. Wie schon bei "BvS", was natürlich echt ziemlich blöd ist. Für die Kinoversion lohnt es sich aber definitiv nicht.

      Und ja, fang unbedingt mit "Stranger Things" an, ich liebe, liebe, liebe diese Serie - und ich vergebe äußerst selten 5 Punkte. Solltest du damit beginnen wünsche ich dir ganz viel Freude!

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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