Back Down to Earth


[Buchrezension] Holding Up the Universe - Jennifer Niven

It is my job in life, apparently, to teach gawking, laughing girls lessons about kindness. If you had told me when I was seven or eight that this was something I'd be taking on, that I would never get a break from it no matter how good I felt about myself, I would have said Thank you, but if it's all the same I'll take another job, please. What else do you have for me?
I know what you're thinking--if you hate it so much and it's such a burden, just lose the weight, and then that job will go away. But I'm comfortable where I am. I may lose more weight. I may not. But why should what I weigh impact other people? I mean, unless I'm sitting on them, who cares?

28686840INHALT
Libby Strout war einst die dickste Teenagerin Amerikas und musste mit einem Kran aus ihrem Haus gerettet werden. Nun, 3 Jahre später, hat sie die Hälfte ihres Gewichts verloren und fest vor, wieder zur Schule zu gehen. Doch dort interessiert ihre Mitschüler nicht ihr Fortschritt, sondern ihre noch immer vorhandene Körperfülle. Sie wird gemobbt und nur wenige Freunde halten zu ihr. Dann trifft sie auf Jack Masselin - gutaussehend, beliebt und umgeben von idiotischen Kumpels. Die Beiden haben keinen guten Start, kommen sich dann aber immer näher, fühlen sie sich doch gleichwohl als Außenseiter. Denn auch Jack hat ein Geheimnis: Er kann keine Gesichter erkennen. Nur bei Libby weiß er immer, woran er ist.

MEINE MEINUNG
Jennifer Niven hat letztes (bzw. in der deutschen Übersetzung dieses) Jahr viele Leser mit "All die verdammt perfekten Tage" begeistern können. Die Mischung aus mitreißender Liebesgeschichte und intensiven, mutigen Themen ist ihr großartig gelungen. Und auch "Holding Up the Universe" kann beides ziemlich gut in sich vereinen. Erzählt wird der Roman - wie auch der letzte - abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten, wobei die Kapitel sehr kurz gehalten sind und einen so dazu antreiben, immer weiter zu lesen. Der Schreibstil ist flüssig und lebt von den vielen wunderschönen Beschreibungen der Gefühlswelt der Figuren.

Libby ist eine wunderbare Protagonistin, die man sich so viel öfter in Jugendbüchern wünschen würde: Trotz ihres Gewichts ist sie mutig, willensstark und selbstbewusst, womit sie zeigt, dass nicht nur schlanke Frauen ein Recht darauf haben, zu zeigen, wer sie sind. Libby kann sehr gut tanzen und laufen wie eine Gazelle - wenn das nicht mal vollständig den Klischees widerspricht! Jack Masselin ist zur Hälfte afro-amerikanisch, daher eher dunkelhäutig und besitzt vor allem einen riesigen Afro, um sich selbst wiedererkennen zu können. Er gibt teilweise zu viel auf die Meinung anderer und verliert sich öfter selbst in seiner Angst vor Entdeckung, aber er steht auch früh zu Libby und entwickelt sich stark weiter. Und auch die Nebenfiguren können überzeugen: Die hübsche, herzensgute Bailey; die ebenfalls übergewichtige Iris, die durch Libby Selbstvertrauen fasst; oder der idiotische Kam, der durchaus auch seine lichten Momente hat. Es gibt viele Charaktere, die man ins Herz schließt und gerne begleitet.

Libby und Jack haben eine unverkennbare Chemie zusammen und es ist toll zu erleben, wie sich zwischen ihnen erstes Vertrauen und dann eine Freundschaft entwickelt. Mir wäre es lieber gewesen, dass es dabei auch geblieben wäre - denn die Liebesgeschichte wirkt ein wenig zu hastig und überstürzt, so niedlich die beiden auch sind. Ein kleiner Ausblick auf eine solche Entwicklung hätte durchaus gereicht. Trotzdem ist es schön zu sehen, wie sie sich gegenseitig Halt geben und dazu bringen, sich selbst zu vertrauen. Beide müssen mutig sein und schwere Entscheidungen treffen - wobei die Autorin beinahe immer sehr sensibel und glaubwürdig die Gedankengänge darstellt. Insbesondere aber die oftmals witzigen, nur selten kitschigen Dialoge wissen zu begeistern und machen das Lesen so unterhaltsam. Der Schluss ist etwas knapp, insgesamt aber noch zufriedenstellend, weil man ganz einfach auf ein Happy End gehofft hatte.

FAZIT 
Wie schon mit ihrem vorherigen Roman gelingt es Jennifer Niven auch mit "Holding Up the Universe", einen durchgehend zu berühren und zu fesseln. Die Charaktere sind starke Persönlichkeiten, die man so nicht oft in Jugendbüchern findet. Nur die Romantik und auch den Kitsch habe ich teilweise als unnötig empfunden. Gute 4 Punkte! 


28686840Titel: Holding Up the Universe
Originaltitel: -
Reihe: Nein
Autor: Jennifer Niven
Übersetzer: -
Verlag: Penguin
Seitenzahl: 432 Seiten
ISBN-13: 9780385755924

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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