[Buchrezension] Exit, Pursued by a Bear - E. K. Johnston
He's just standing there, looking at me.
I return his stare, confused, until he looks away. And then I know. He's afraid. He's afraid that if he touches me, I'll forget that he's my dad. That he's the one who dug the pit for my trampoline and installed all the mats after all those safety reports got released. That he's the first person who ever threw me up into the air and caught me. That he's the one wo thaught me to drive and do cartwheel and catch a football and stand on my head.
He's afraid that if he touches me, I'll forget that he's my dad, not my rapist.
So he doesn't hug me. He just stands there, looking at the new carpet. And finally, finally, I really start to cry.
INHALT
Hermione Winters ist erfolgreiche Cheerleaderin und eines der beliebtesten Mädchen ihrer Schule. Nichts scheint dieses letzte Jahr an ihrer Highschool verderben zu können, alles sieht danach aus, Geschichte zu schreiben. Bis das Undenkbare geschieht: Im Cheerleading-Camp wird ihr eines Abends etwas ins Getränk gemischt und am nächsten Tag erwacht sie ohne jegliche Erinnerungen. Klar ist: Sie wurde vergewaltigt. Von nun an ist alles anders, angsterfüllt. Aber zum Glück hat Hermione Freunde und Familie, die fest zu ihr halten und ihre bei jedem Schritt helfen.
MEINE MEINUNG
Es gibt so viele Bücher über das Thema Vergewaltigung, aber das macht das Thema weder weniger wichtig noch weniger schwer. So oft wird von Mädchen - oder Jungen - erzählt, die in eine Abwärtsspirale gelangen und keinen Ausweg mehr sehen. Und viel zu oft ist das leider auch die tragische Realität. "Exit, Pursued by a Bear" beschönigt ebenfalls nichts. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Romanen hat die Protagonistin hier ein Sicherheitsnetz, ein sehr gutes sogar, sie wird geliebt und unterstützt. Das hilft einem durch die bedrückendsten Szenen, denn man weiß: Es gibt Menschen, die sich kümmern. Der Schreibstil ist jugendlich, aber nicht umgangssprachlich, und besonders die Gedankengänge der jungen Hauptfigur sind so realistisch, dass man sich darin wiederfindet, auch wenn einem selbst so etwas nie passiert ist.
Auf den ersten 40 Seiten lernt man Protagonistin Hermione und ihren Freundeskreis kennen und ziemlich schnell lieben - weswegen einen das Ereignis dann nur um so mehr mitnimmt. Was passiert, geht ans Herz, erschreckt und macht wütend - und hat mich sehr schnell Tränen vergießen lassen. Explizit wird hier nichts beschrieben, aber die Auswirkungen reichen. Und trotzdem ist es wunderschön zu sehen, wie nicht nur Hermione selbst damit umgeht, nämlich indem sie beschließt zu kämpfen, sondern auch, was sie für Rückhalt aus ihrer Umgebung erhält. Ihre beste Freundin Polly ist ein Schatz, den man jedem Menschen nur wünschen kann, und auch ihre Cheerleader-Truppe stärkt ihr (größtenteils) den Rücken. Natürlich gibt es Victim Shaming, das wird hier nicht verheimlicht, und auch schwere Entscheidungen sind zu treffen. Aber genau dabei helfen Familie, Freunde und ein Therapeut, und es tut gut zu sehen, wie die Liebe der Menschen Mut macht. Es ist vielleicht das positivste Buch zum Thema, aber komplett ohne Sensibilität vermissen zu lassen, und so ist es keine bedrückende Lektüre, sondern im Gegenteil eine, die Hoffnung schenkt.
Auf den ersten 40 Seiten lernt man Protagonistin Hermione und ihren Freundeskreis kennen und ziemlich schnell lieben - weswegen einen das Ereignis dann nur um so mehr mitnimmt. Was passiert, geht ans Herz, erschreckt und macht wütend - und hat mich sehr schnell Tränen vergießen lassen. Explizit wird hier nichts beschrieben, aber die Auswirkungen reichen. Und trotzdem ist es wunderschön zu sehen, wie nicht nur Hermione selbst damit umgeht, nämlich indem sie beschließt zu kämpfen, sondern auch, was sie für Rückhalt aus ihrer Umgebung erhält. Ihre beste Freundin Polly ist ein Schatz, den man jedem Menschen nur wünschen kann, und auch ihre Cheerleader-Truppe stärkt ihr (größtenteils) den Rücken. Natürlich gibt es Victim Shaming, das wird hier nicht verheimlicht, und auch schwere Entscheidungen sind zu treffen. Aber genau dabei helfen Familie, Freunde und ein Therapeut, und es tut gut zu sehen, wie die Liebe der Menschen Mut macht. Es ist vielleicht das positivste Buch zum Thema, aber komplett ohne Sensibilität vermissen zu lassen, und so ist es keine bedrückende Lektüre, sondern im Gegenteil eine, die Hoffnung schenkt.
FAZIT
"Exit, Pursued by a Bear" befasst sich mit dem Thema Vergewaltigung, und das auf sensible, berührende, authentische Weise - die größte Besonderheit ist aber, dass es hier so viel Hoffnung gibt: Hoffnung darauf, dass es ein funktionierendes Sicherheitsnetz geben kann, und Hoffnung darauf, dass das Leben lebenswert bleibt. Ein wichtiges Buch, das ich nur empfehlen kann. 5 Punkte.
Yum tuv, Sonne.
AntwortenLöschenJede Form eines Gewaltverbrechens ist in der Lage einen Menschen zu brechen, zu traumatisieren. Die sexuelle Gewalt trifft dabei unsere intimste Verletzlichkeit & kommt einem begangenen Mord sehr nahe. Seltsamerweise, je bigotter eine Gesellschaft, umso größer die Bereitschaft eine Tat zu negieren und/oder den Opfern die einseitige Schuld zuzuschreiben.
Dabei schulden wir allen Opfern die erneute Perspektive auf soziale Sicherheit & Lebenshoffnung.
bonté