Back Down to Earth


[Filmrezension] Wonder Woman

"Wie kann eine Frau denn in so etwas kämpfen?" - "Kämpfen? Wir wenden unsere Gesetze an. Obgleich ich nicht abgeneigt bin, ein paar Fausthiebe auszuteilen, wenn sich die Gelegenheit bietet."

STORY
Vor Hunderten oder Tausenden von Jahren wurden die Amazonen geschaffen, um die Menschheit, Schöpfung des Gottes Zeus, vor dessen Sohn Ares zu beschützen. Lange Zeit ist nichts geschehen, wofür sie hätten kämpfen müssen. Doch dann landet eines Tages der englische Soldat Steve Trevor auf ihrer geheimen Insel und mit ihm Dutzende Deutsche, die besiegt werden müssen. So erfahren die Frauen vom Weltkrieg, der hinter den Grenzen ihres Reiches herrscht. Die junge Tochter der Königin, Diana, entschließt sich, mit Steve zu gehen und den Krieg zu beenden. Denn sie ist sich sicher, dass nur einer dahinter stecken kann: Ares. Und allein sie kann ihn besiegen.

MEINE MEINUNG
Obwohl ich ein großer DC-Fan bin, hat mir seit 2012 - wie so vielen anderen - kein Film des DCUs wirklich gefallen. Warner versucht in viel zu kurzer Zeit viel zu viel aufzuholen, weshalb die Endprodukte übereilt und unausgereift wirken. Mit "Wonder Woman" ändert sich zum Glück endlich alles: DC hat damit noch vor Marvel den ersten Solo-Film einer weiblichen Superheldin veröffentlicht, bei dem mit Patty Jenkins auch noch eine Frau Regie führte. Das könnte man fast als revolutionär bezeichnen. Und nicht nur das Einspielergebnis spricht für sich: Auch qualitativ ist der Film großartig.

Gal Gadot war die perfekte Wahl als Diana bzw. Wonder Woman. Sie stellt die Mischung aus naivem Idealismus und kämpferischer Entschlossenheit wunderbar sympathisch dar und wird zu einer Protagonistin, mit der man sich trotz ihrer übermenschlichen Fähigkeiten komplett identifizieren kann. Chris Pine, der einzige Chris des Superhelden-Genres, der bei DC unter Vertrag ist, ist als Steve Trevor ein liebenswürdiger, für die damalige Zeit sehr fortschrittlicher Love-Interest, der der eigentlichen Heldin niemals die Show stiehlt. Wunderbar sind aber vor allem die anderen großartigen Frauenrollen: Die gewitzte und urkomische Sekretärin Etta Candy oder auch die Amazonen von Dianas Insel, unter anderem ihre Tante Antiope oder ihre Mutter Hippolyta.

Ich mag meine Superhelden-Filme gerne düster, aber eine gewisse Portion Humor sollte ebenso wie die Logik nicht fehlen. Genau daran hat es sowohl in "Man of Steel" als auch "Batman v Superman" gekrankt und "Suicide Suqad" wurde sogar teilweise nachgedreht, um nachträglich diesem Anspruch gerecht zu werden - was den Film nur zerstückelt hat. "Wonder Woman" verbindet Ernsthaftigkeit und Witz nun von Anfang an gekonnt und zeigt mit Dianas fast schon kindlicher Neugierde eine neue Sicht auf die Dinge. Sie lernt neue Gegebenheiten, Menschen und Gräueltaten kennen, weshalb neben natürlich wirkenden Dialogen selbstverständlich auch die Kämpfe nicht zu kurz kommen. Wonder Woman ist eine Eine-Frau-Armee, was genial inszeniert wird. Die Action-Szenen sind atemberaubend choreografiert und Gal Gadot ist so badass, dass es eine wahre Freude ist. Sogar der Gegenspieler Ares ist recht interessant, wenn man ihn in voller Montur auch erst am Ende erlebt (und ich recht früh wusste, wer es ist). Zwar erzählt der Film die Geschichte der Justice League nicht weiter, gibt aber einen wunderbaren Einblick in die spannenden Anfänge von Wonder Woman. Da kann man Hoffnung haben, dass sie die "Justice League" Ende des Jahres entscheidend aufwertet. 

FAZIT 
Lange mussten wir auf einen guten DCU-Film warten und jetzt haben wir ihn tatsächlich mit dem Solofilm einer weiblichen Superheldin bekommen. "Wonder Woman" ist großartig gespielt, perfekt choreografiert und vereint Humor und Action so, wie man es sich schon von den anderen Filmen des Universums gewünscht hätte. Besonders weil Frauen hier endlich einmal ihr Schicksal in die Hand nehmen, kann ich nicht anders, als wahrhaftig ganze 5 Punkte zu vergeben. Unbedingt sehenswert! 
 


  8 Kommentare:

  1. Ich gehe nächste Woche rein und freu mich schon so unglaublich!
    Bisher liest man ja echt nur positive Meinungen und ich bin schon SO gespannt! :))

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    1. Ich hoffe, du warst mittlerweile im Film und hast ihn für ebenso gut befunden wie ich? Nicht, dass deine Erwartungen nur geschürt wurden. Deine Meinung würde mich sehr interessieren!

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  2. Huhu Sonne!

    Das hört sich echt gut an. Dafür gehe ich dann vielleicht wirklich mal wieder ins Kino ;) Neben "Ich einfach unverbesserlich" natürlich^^

    Liebe Grüße
    Tina

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    1. Solltest du ihn dir noch ansehen, wünsche ich dir viel Spaß - ansonsten, dass er dir gefallen hat natürlich ;)

      Die "Ich einfach unverbesserlich"-Filme sind ja gar nicht meins, wenn ich die Minions schon sehe, bekomme ich einen Anfall :D Aber dir auch damit viel Spaß!

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  3. Der steht auch auf meiner Wunschliste ganz oben, aber gerade ist das Wetter einfach zu traumhaft fürs Kino. Ich hoffe ja, dass ich es noch irgendwie reinschaffe. Aber das der Film sich so toll am Box Office geschlagen hat, freut mich persönlich sehr. Es wurde wirklich Zeit für die erste Superheldin und dem Klischee, das Frauen keine Helden sein können, hätte man eh schon viel früher dem Kampf an sagen müssen. Ich bin also erleichtert, das Wonder Woman beweist, dass sowas ankommt und weiteren weiblichen Helden nichts mehr im Wege steht.

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    1. Momentan ist das Wetter ja wieder etwas schlechter geworden, vielleicht eignen sich die nächsten Tage ja für einen Kinobesuch - es lohnt sich jedenfalls! Es gab natürlich auch schon vor "Wonder Woman" Filme mit weiblichen Superheldinnen (von DC sogar, Catwoman), die waren aber eben auch nicht gut. Daher ist es toll zu sehen, dass das Vorhaben auch gelingen kann.

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  4. Ja, der Film ist gelungen und Gal Gadot ist Tatsächlich die perfekte Wahl für die Rolle der größten Superheldin im DC Universe.

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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