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[Blogtour] Wir beide in Schwarz-Weiß: Auf die falsche Spur geraten

 

Willkommen zum 5. Tag der Blogtour zu Kira Gembris neuem Roman "Wir beide in Schwarz-Weiß". Mittlerweile habt ihr wahrscheinlich einen guten Überblick über das Buch, das als Fortsetzung zu "Wenn du dich traust" fungiert und dieses Mal die Geschichte von Alex und Kris erzählt.

Als Alex auf die quirlige Kunststudentin Kris trifft, glaubt er, seine Seelenverwandte gefunden zu haben. Denn auch Kris liebt die Herausforderung und den Nervenkitzel, besonders die Performancekunst hat es ihr angetan. Mit Kunst hat Alex zwar überhaupt nichts am Hut, aber für Kris würde er so ziemlich alles riskieren … selbst wenn er sich damit in große Gefahr bringt.

Zu Beginn beider Romane verkaufen sowohl Jay als auch Alex Drogen - um sich damit überhaupt die gemeinsame Wohnung leisten zu können. Jay steigt bald aus, doch für Alex ist der Job so etwas wie ein Lebensinhalt, etwas, in dem er endlich einmal gut ist. Erst als er sich für Kris ändern will, gerät er so richtig in Schwierigkeiten.
Da Alex' kriminelle Laufbahn ein zentrales Thema im Buch ist, die seine Beziehung immer wieder empfindlich stört, geht es bei mir heute um Jugendkriminalität - um Gründe, Zahlen und die Bekämpfung.

Gründe für Jugendkriminalität

Meistens entsteht Jugendkriminalität, wie in Kira Gembris Romanen, entweder aus der Verzweiflung heraus - oder durch Abenteuerlust, oft einhergehend mit dem Wunsch, einer Gruppe anzugehören. Die genauen Gründe sind aber schwerer zu betiteln. Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu:

Kriminologische Untersuchungen halten das Zusammenwirken vieler Faktoren für möglich; gestörte oder unvollständige Familien (Broken Home), Wertewandel in einer übersättigten Konsumgesellschaft, Sozialisationsdefizite infolge schulischer Unterqualifikation, [...] Arbeitslosigkeit und Fehlen sinnvoller Freizeitbeschäftigung
Protagonist Alex stammt aus einem solchen "Broken Home" - denn bei seiner leiblichen Mutter hat er nur 5 Jahre mehr schlecht als recht gelebt, und danach wurde er von einer Pflegefamilie zur nächsten gereicht. Außerdem versucht er durch den Kick bei illegalen Taten seinen psychischen Problemen zu entkommen und sich richtig lebendig zu fühlen.

Jugendkriminalität nach Alter und Geschlecht

Statistisch gesehen ist die Jugendkriminalität bei Jungen im Alter von 18-21 Jahren am Höchsten, danach werden die Delikte immer weniger. Auch hier passt Alex genau rein. Bei Mädchen hingegen ist der Höhepunkt viel früher erreicht - schon mit etwa 14-16 Jahren - und die Taten erreichen auch niemals das Ausmaß derer des anderen Geschlechts.

Kriminalität im Altersverlauf 

Gewalttätige Jugendkriminalität

Alex selbst verkauft zwar eigentlich "nur" Drogen und verübt damit keine besonders schweren Delikte. Auch er und Jay kommen allerdings mit Gewalt und echter Gefahr in Berührung - allein schon durch ihren Boss, der sie immer weiter ins Übel zieht. Insgesamt sind Gewaltdelikte bei Jugendlichen zwar rückläufig - werden aber gleichzeitig auch brutaler, wie "persönliche Eindrücke von sachbearbeitenden Beamten" (Bundeszentrale für politische Bildung) aussagen.

Entwicklung der Jugendkriminalität bei Gewaltdelikten 

Bekämpfung von Jugendkriminalität

Bei Alex gelingt es seinen Freunden und insbesondere Kris, die sich für ihn einsetzt und ihm ein Leben ohne Kriminalität aufzeigt, ihn von der Abkehr vom Drogenhandel zu überzeugen. Doch nicht immer haben jugendliche Täter ein soziales Umfeld, das sie unterstützt und ihnen hilft. Stattdessen gibt es eher Gruppen von jugendlichen Kriminellen, deren Mitglieder sich gegenseitig anstacheln. Was also kann dagegen getan werden?

Pädagogische und psychologische Maßnahmen haben bei bereits straffällig gewordenen Jugendlichen leider meist nur eine vorübergehende Wirkung, die später in Rückfälle mündet. Vorbeugende Therapien im Grundschulalter sind da deutlich sinnvoller. (Paradisi)

Das LKA Niedersachsen hat zu diesem Problem ein Programm entwickelt, das aus der Zusammenarbeit von Polizei, Jugendhilfe, Schule und Justiz besteht
 
Kinder und Jugendliche

Alle Maßnahmen sind letztendlich aber natürlich nicht auf jeden Jugendlichen anzuwenden.

--

Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick in die Hintergründe der Jugendkriminalität und den Zusammenhang zu "Wir beide in Schwarz-Weiß" geben. Der Roman zeigt ganz klar auf, wie wichtig soziale Strukturen für uns Menschen sind und wie stark ihr Fehlen die Entwicklung beeinträchtigen kann. Ein wichtiges Thema, das sensibel und eindrücklich in eine süße Liebesgeschichte eingebunden wird.

Habt ihr Erfahrungen damit "auf die falsche Spur zu geraten" - und sei es im Bekanntenkreis? Wie seid ihr damit umgegangen? 

Morgen geht es weiter bei der Leser-Welt, wo euch etwas über Performancekunst berichtet wird. Die gesamten Stationen könnt ihr hier einsehen: 

Termin
Blog
14.11.2016
15.11.2016
16.11.2016
17.11.2016
18.11.2016
19.11.2016
20.11.2016
21.11.2016
22.11.2016
23.11.2016
24.11.2016
25.11.2016

  7 Kommentare:

  1. ja habe ich-hat angefangen mit meiner ersten Ausbildung und meinen damaligen freund den ich da kennen gelernt habe und da er damals sehr rechts gelengt war und dementsprechend auch so rumgelaufen ist war es super schwierig dies mit der Familie und den bekannten unter einen Hut zu bekommen denn ich habe mir damals nicht reinreden lassen und mich damals auch von meiner Familie losgekapselt und anschließend auch ausgezogen wegen diesem Mann!
    Und da einiges negatives erfahren und mit durchleben musste und ne menge mist angestellt habe...... doch aus solchen Sachen lernt man und dieser Mann hat sich auch zum Glück endlich gewandelt und das zum positiven- sowie ich mich auch. :-)
    VLG Jenny

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    1. Ich freue mich, dass aus der schwierigen, sicherlich schmerzhaften Sache letztendlich etwas Gutes entstanden ist. Das gibt definitiv Hoffnung! Alles Gute dir :)

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  2. Hallo ,

    vielen Dank für den interessanten Beitrag .
    Ich habe zum Glück keine Erfahrungen damit "auf die falsche Spur zu geraten" im Bekanntenkreis gemacht und hoffe das es auch so bleibt.

    Liebe Grüße Margareta Gebhardt (Stern44 )
    margareta.gebhardt@gmx.de

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    1. Ich danke dir für deinen Kommentar!
      Mir ist Kriminalität zum Glück bisher auch, sozusagen, nur aus den Nachrichten bekannt, ein Glück. Ich hoffe auch, dass sich das nicht ändert!

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  3. Damit habe ich zum Glück nie Erfahrungen gemacht und kenne auch keinen.

    Liebe Grüße,
    Daniela

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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