Back Down to Earth


[Filmrezension] Interstellar

"Früher haben wir zum Himmel hoch gesehen und uns gefragt, wo unser Platz im Universum ist. Heute blicken wir auf den Boden hinab und zerbrechen uns den Kopf über unseren Platz im Schmutz."

Mein nächster KinobesuchSTORY
Die Erde ist in Staub versunken, das Essen ist knapp, lange wird die Menschheit nicht mehr überleben können. Die einzige Chance ist, auf einen anderen Planeten umzusiedeln, doch dafür muss einer gefunden werden, der ein Überleben garantieren kann. Daher muss sich Ingenieur und Farmer Cooper gemeinsam mit drei Wissenschaftlern auf den Weg in den Weltraum machen - denn dort ist vor 50 Jahren ein Wurmloch entstanden, das den Weg in eine andere Galaxie ebnet, die vielversprechende Planeten beherbergt. Schweren Herzens müssen die vier ihre Familien verlassen, ungewiss, ob sie sie mit ihrer Mission werden retten können...

MEINE MEINUNG
"Interstellar" ist der neue Film von Christopher Nolan, an den nach den recht geheimnisvollen Trailern und aufgrund der episch klingenden Geschichte hohe Erwartungen gestellt wurden - nicht zuletzt, weil der Regisseur auch für großartige Filme wie "The Dark Knight" und "Prestige" verantwortlich ist. Es ist wie mit vielen Sachen auch: Man mag's oder man mag's nicht. Nolan ist nun einmal bekannt für die zuerst verwirrenden und nach ein bisschen Nachdenken gar nicht mehr so unglaublich komplexen Geschichten, die aber trotzdem mit Originalität punkten könntn, sowie seine visuelle Brillianz. Und ich mag's.

Wie immer ist das Cast auch hier großartig, allen voran Matthew McConaughey als Cooper, der zum einen von der Liebe zu seiner Familie geprägt ist, zum anderen von der Faszination des Fliegens und des Weltraums. Sein Spiel ist insbesondere in den bedrückenden Szenen äußerst eindrucksvoll. Ebenso kann auch Anne Hathaway als seine Kollegin Amelia Brand überzeugen, die genau wie er von der Liebe getrieben wird, hier allerdings der Liebe zu einem Mann. Ein altbekannter ist Michael Caine als Brands Vater und Chef der NASA, Verfolger eines bestimmten Ziels, das erst zum Ende hin richtig klar wird. Jede noch so kleine Nebenrolle ist besetzt von einer mehr oder minder bekannten Größe: Mackenzie Foy ist die junge Tochter Murphy, Jessica Chastain die ältere Version; Casey Affleck sehen wir als den Sohn; Topher Grace als Arzt. Überzeugend spielende Darsteller sind wichtig für so eine Produktion, und hier wurde dieses Soll über alle Maßen und beeindruckend erfüllt.

"Interstellar" nimmt sich viel Zeit, um in die Welt der Protagonisten einzuführen und dem Zuschauer verständlich zu machen, warum es so wichtig ist, ein neues Zuhause für die Menschheit zu finden: Sandstürme bringen immer wieder Staub und Dreck und verpesten die Lungen; mittlerweile kann nur noch Mais angebaut werden, weil alle anderen Getreidesorten eingehen. Und so muss die gefährliche Mission unternehmen werden, zu weit entfernten Planeten zu reisen und diese zu untersuchen. Dabei geht es im Ganzen aber nicht nur um die Gefahr des Ungewissen, sondern auch um das Verlassen der geliebten Personen, um die Rettung der Zukunft und um die Kraft der Liebe. Sci-Fi-Aspekte wie Wurmlöcher, Zeit-Raum-Relativität und eine Dimension, die über unsere drei bzw. vier hinausgeht, runden das alles dabei dann wunderbar phantastisch ab.

So ist es kein Wunder, dass man nach dem langsamen Einstieg die letzten 2 der insgesamt 3 Stunden gebannt am Sitz klebt und sich kaum noch halten kann vor Begeisterung. Denn neben den Problemen, die aufkommen, den spektakulären Planeten, die besucht werden, und ein paar Toden und Explosionen, fasziniert der Film besonders in den ruhigen Momenten mit einer fabelhaften Sicht auf das Universum und den wichtigen Fragen, die uns alle beschäftigen. Bis zum Schluss bleibt die Geschichte packend, sind die Emotionen mitreißend - und ein bisschen feuchte Augen bleiben an der ein oder anderen Stelle nicht aus. Keine Frage also, dass man nach dem Ende noch ein bisschen sitzen bleibt, weil die Erfahrung so beeindruckend war. Und dass man hinterher sicherlich noch eine Weile drüber nachdenkt.

FAZIT
"Wir finden einen Weg. Wir haben immer einen gefunden", sagt Cooper im Verlaufe der Handlung, und genau wie er hat auch Christopher Nolan einen Weg gefunden - einen Weg, mit "Interstellar" einen atemberaubenden und spannenden Science-Fiction-Film zu schaffen, der nicht nur visuell und emotional beeindruckt, sondern auch von dem Können der Schauspieler her. Ich kann gar nicht anders, dafür gibt es die Höchstzahl von 5 Punkten. Und eine absolute Empfehlung!



  6 Kommentare:

  1. Wirklich eine tolle Kritik, die mich auch auf den Film neugierig macht. Ich mag es, dass man hier anders als in Gravity, auch die menschlichen Emotionen und den Zustand auf der Erde beleuchtet. Denn genau das macht den Film für mich interessant. Würde er nur im All spielen, wäre er definitiv nicht meines, aber so schlägt man eine Brücke, die für Abwechslung sorgt und einem auch die Protagonisten näher bringt. Ob ich ihn im Kino sehe, denke ich aber nicht, denn diesen Monat geht es bei mir schon in Panem. Aber auf Dvd definitiv einen weiteren Blick wert.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Meine Antwort kommt ja nun ein bisschen spät, daher hoffe ich ein bisschen, dass du dir den Film vielleicht trotzdem im Kino angesehen hast - er ist es nämlich definitiv mehr Wert als Panem, schon allein von der Spannung her ;)
      So oder so, auf DVD ist er auch sehenswert und jeden Euro wert. Schon allein wegen McConaughey, der sich nun wirklich zum Charakterschauspieler etabliert. Ich wünsche dir auf jeden Fall schon mal viel Spaß!

      Löschen
  2. Das ging jetzt aber schnell mit der Rezension, bei mir dauerts noch. Dass ich deine Meinung teile weißt du ja schon. Schön geschrieben :)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Habe bei dir ja auch schon kommentiert und freue mich immer noch, dass wir hier so schön einer Meinung sind ;) Danke dir!

      Löschen
  3. Wuahhhh ich freue mich so darauf :D
    Ich hoffe, dass ich nächste Woche dazu komme. Und danke für das bestätigen meiner Vorfreude ;)

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Da meine Antwort ja nun EIN BISSCHEN verspätet kommt, hoffe ich sehr, dass du es mittlerweile in den Film geschafft hast? So sehenswert wie der ist, würde ich das jetzt aber mal stark vermuten ;) Wenn du ihn gesehen hast, wie fandst du den Streifen? Würde mich sehr interessieren!

      Löschen

Ich freue mich über jeden Kommentar!
Für die erforderliche Zuordnung des Kommentars werden personenbezogene Daten gespeichert, nämlich Name, E-Mail und IP-Adresse. Durch Absenden des Kommentars erklärst du dich hiermit einverstanden. Mehr dazu und zum allgemeinen Datenschutz findest du in meiner Datenschutzerklärung.

Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

2019 Reading Challenge

2019 Reading Challenge
Kittyzer has read 2 books toward her goal of 50 books.
hide

Aktuelle Lektüre

Aktuelle Lektüre
"Die Tierkriegerin und das Ende der Menschheit" von Felicity Green [34/356]

Letzter Kinobesuch

Letzter Kinobesuch
"Dumbo" am 03.04.
-->