Back Down to Earth


[Laberparade] The Lego Movie

"Wenn jemand noch schwarze Steine hat, her damit zu mir. Ich arbeite nur in Schwarz und manchmal ganz, ganz dunklem Grau."

STORY
Emmett ist ein ganz normaler Typ, der sich immer an die Regeln hält und versucht, sich in die Gesellschaft einzugliedern. Bis er eines Tages plötzlich bei der Arbeit auf dem Bau ein Artefakt entdeckt. Kurz danach taucht die schöne Wyldstyle auf, um ihn zum Mystiker Vitruvius zu bringen, der einige Zeit zuvor eine Prophezeiung aussprach - laut der Emmett nun der gesuchte Meisterbauer zu sein scheint, der den skrupellosen Lord Business aufhalten kann. Doch er hat keine Ahnung, wie...

MEINE MEINUNG

CHARAKTERE
Emmett ist so normal wie man nur normal sein kann - so normal sogar, dass sich selbst seine Arbeitskollegen kaum an ihn und sein Gesicht erinnern können. Er ist nicht besonders intelligent und macht am laufenden Band schlechte Witze, aber grade seine Macken machen ihn liebenswert und ermöglichen es einem, sich mit ihm zu identifizieren. Seine neue Freundin Wyldstyle ist im Gegensatz zu ihm eher darauf aus, etwas Besonderes zu sein und sich abzuheben. Sie ist ein guter Antrieb für Emmett, wenn ihre Charakterzüge nun auch nicht wirklich originell sind. Die meisten anderen Figuren sind uns ansonsten schon aus vielen Fantasy-Filmen bekannt - Batman, Green Lantern, Wonder Woman etc. Alle basieren nur lose auf ihren eigentlichen Geschichten, sind aber wunderbar witzig und ironisch eingebaut.

SCHAUSPIELER
Es gibt nur zwei echte Schauspieler im ganzen Film, ansonsten besteht das Ganze - logisch bei Lego - vollständig aus animierten Figuren. Im Original werden diese allerdings zu einem großen Teil von sehr bekannten Darstellern gesprochen: Chris Pratt als Emmett, Morgan Freeman als Vitruvius, Will Ferrell als Lord Business, Liam Neeson als Bad Cop und viele mehr. Im Deutschen fehlen so natürlich ein paar markante Stimmen - dafür wurde sich jedoch bemüht, für die Figuren aus bereits gelaufenen Filmen auch die jeweiligen Synchronsprecher zu finden. So dürfen wir David Nathan mal wieder als Batman zuhören, Dennis Schmidt-Foß als Green Lantern oder Wolfgang Hess als Dumbledore, was Film-Liebhabern einige frohe Momente bescheren wird.

GESCHICHTE
Von der Story her ist "The Lego Movie" eigentlich nicht umwerfend originell. Das Szenario, in dem der normale Kerl, für den sich eigentlich niemand interessiert, zum gefeierten Helden wird, ist schließlich nicht neu. Hier wird dies jedoch nicht nur herzerwärmend niedlich mit einer kleinen, aber zu verkraftenden, Portion Kitsch präsentiert, auch erfolgt Emmetts Wandlung vom Trottel zum Retter langsam und nicht ohne Umwege. Hinzu kommen natürlich noch die vielen Gastauftritte von verschiedenen anderen Figuren, die entweder maßgeblich zur Geschichte beitragen oder einfach nur kurz für einen guten Gag auftauchen. Zwischenzeitlich fällt die Spannung jedoch etwas ab, weil die Dialoge manchmal etwas zu lang geraten, und zum Ende hin gibt es einige Realfilm-Szenen, die nicht so recht in das Gesamtwerk hineinzupassen scheinen.

UMSETZUNG
Denn in einem Lego-Film erwarte ich persönlich auch nur Lego-Figuren und nicht plötzlich und mehr oder weniger ohne Grund echte Schauspieler. Auf mich wirkte das irgendwie zu gewollt und zu wenig passend, besonders, weil es zu dem letztendlichen Schluss auch auf anderem Wege hätte kommen können. Ansonsten jedoch weiß der Streifen durch die vielen wunderbaren Witze und die vorherrschende Situationskomik zu begeistern. Batman als tollpatschiger Batarang-Werfer oder die brave Einhorn-Kitty, die plötzlich einen schrecklichen Wutanfall hat, sind absolut zum Schießen, und unterhalten ebenso wie viele andere gut ausgedachte Witze immer wieder famos gut. Die Animationen sind ansonsten so gestaltet, dass das Lego noch eindeutig als solches zu erkennen ist, Dinge wie Feuer oder Wasser dabei aber trotzdem famos realistisch aussehen. Auf diese Weise wird aus dem sehr langen Werbefilm für ein Produkt, wie Zyniker ihn sehen, ein mitreißendes und fröhliches Spektakel mit Running Gags und einem irren Ohrwurm - "Everything is awesome" halt.

FAZIT
"The Lego Movie" ist von seinen Animationen und seinen Witzen her klasse gestaltet und absolut unterhaltsam. Ich kann mich den Meinungen anschließen, die aussagen, dass dies einer der witzigsten Filme der letzten Jahre ist. Mir gefiel jedoch die stereotype Erzählung wie auch der Anteil mit realen Schauspielern eher weniger. Für einen richtig unterhaltsamen Kinobesuch ist der Streifen aber dennoch absolut das Richtige. Sehr gute 3,5 Punkte!


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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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