Back Down to Earth


[Filmrezension] Fack ju Göhte

"Boah, ich hätte jetzt voll Bock zu schummeln." - "Nein, das dürfen wir nicht!" - "Ey, ist ja gut, was geht denn mit euch?!"

Mein nächster Kinobesuch:STORY
Frisch aus dem Knast entlassen will Bankräuber Zeki an seine Kohle - und erfährt, dass seine Freundin diese vergraben hat. Das Problem: Das war auf einer Baustelle, und aus dieser ist eine Turnhalle entstanden. Kurzerhand nimmt Zeki einen Job als Aushilfslehrer an, und während er nachts einen Tunnel durch den Keller gräbt, hält er vormittags die Schüler und Lehrer mit seinen unkonventionellen Methoden auf Trab. Und dann ist da noch Kollegin Lisi Schnabelstedt, die ihm irgendwie den Kopf verdreht...

MEINE MEINUNG
Selten können mich deutsche Filme in die Kinos locken, und erst recht nicht, wenn sie auch noch aus dem Genre der Komödien stammen - zu viel Schlechtes habe ich schon gesehen, zu oft fühlte ich mich an vergangene Filme und oft gehörte Witze erinnert. Für Elyas M'Barek mache ich da aber tatsächlich das ein oder andere Mal eine Ausnahme, und abgesehen davon sah der Trailer zu "Fack ju Göhte" auch noch überraschend gut aus. Aber wer hätte gedacht, dass das Ganze im Endeffekt tatsächlich so amüsant sein würde?

Wie bei einer Komödie, die im Schul-Milieu spielt, üblich, wird hier extrem stark mit Klischees gespielt. Die älteren Schüler stammen allesamt aus "bildungsfernen Schichten", die jüngeren sind dafür die reinsten Lämmchen, und Lehrer nach spätestens drei Jahren nur noch Wracks. Das ist manchmal etwas übertrieben, macht aber auch sehr viel Spaß - insbesondere übrigens, wenn man Jella Haase als Chantal sieht, die dieses Mädchen so überzeugend dumm spielt, dass man wirklich nur laut auflachen kann. Hauptdarsteller Elyas M'Barek macht seine Sache natürlich wunderbar, da muss man nicht viel zu sagen [außer, dass er mal wieder unverschämt gut aussieht] und auch die grandiose Karoline Herfurth spielt die biedere und anfangs sehr verschreckte Lisi absolut überzeugend.

Natürlich könnte man sagen, dass sich Bora Dağtekin bei seinem neuen Film schon an einigen Stellen sehr an "Türkisch für Anfänger" hält - denn der männliche Protagonist ist mal wieder der gut aussehende Macho, der nichts von Prinzipien und Regeln hält, und die weibliche Hauptfigur ist eine Besserwisserin der schlimmsten Sorte und obendrein oftmals sehr naiv. Das ein oder andere Mal hat mich das durchaus gestört, aber insgesamt war es mir doch eher egal, denn der Streifen unterhält so gut, dass dieser Aspekt sehr schnell vergessen ist. Es macht unheimliche Freude, wenn man im Kino sitzt und die Witze tatsächlich zünden, denn oft erlebt man das mittlerweile nicht mehr. Hier jedoch sind die Sprüche so gut, dass man des Öfteren vor Lachen keine Luft mehr bekommt, und das ist genau das, was ich mir erhofft hatte.

Dennoch: Das Gag-Feuerwerk kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte unglaublich sinnfrei ist, weshalb ich trotz der Sympathie für die Produktion nicht die volle Punktzahl geben kann. Ich habe absolut keine vollkommen durchdachte und fehlerlose Story erwartet, aber so abstrus hätte es an einigen Stellen dann doch nicht werden müssen, denn darunter leidet ein bisschen die Glaubwürdigkeit, die trotz der Übertreibungen doch immer wieder durchschimmerte. Nichtsdestotrotz - der Film ist definitiv eine Komödien-Perle und kann ganz sicher auch mehrmals geguckt werden, ohne dass dabei auch nur etwas vom Witz verloren geht.

FAZIT
"Fack ju Göhte" hält, was der Trailer verspricht: Der Film ist abgedreht, gut gespielt und absolut witzig. Die Geschichte ist mitunter etwas zu abstrus, um nicht durch die Sinnlosigkeit in manchen Szenen aufzufallen - insgesamt überzeugen aber die positiven Aspekte eindeutig. Ich vergebe sehr verdiente 4 Punkte und empfehle das Ganze für einen richtig unterhaltsamen Abend im Kino!



  2 Kommentare:

  1. Hach, ich freu mich auf den Film!
    Wir gehen nächste Woche mit unserem Deutsch-Stammkurs rein & ich bin schon mal gespannt, was unsere Lehrerin sagt! :)

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  2. Ich muss gestehen, dass mich dieser Film ausnahmsweise auch mal interessiert und dein positives Feedback bestärkt das auch noch. Mal gucken obs klappt!

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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