Back Down to Earth


[Laberparade] Wolverine - Weg des Kriegers

"Du hast dich lang genug gequält. Ich kann deine Ewigkeit beenden. Unsere Firma kann alles ermöglichen. Ich kann dich sterblich machen."

STORY
Mutant Logan, auch bekannt als Wolverine, wird unter zwielichtigen Umständen nach Japan gelockt, das er seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr betreten hat. In einer Welt der Samurai und Yakuza findet er sich unerwartet auf der Flucht mit einer ebenso schönen wie mysteriösen Erbin wieder. Zum ersten Mal wird er mit der Aussicht auf Sterblichkeit konfrontiert, in einer Zeit, in der er an seine emotionalen und physischen Grenzen gelangt. Er ist nicht nur gezwungen, gegen seinen größten Erzfeind Silver Samurai anzutreten, sondern auch gegen die Schatten seiner eigenen Vergangenheit...

MEINE MEINUNG

CHARAKTERE
Logan alias Wolverine ist der bekannte coole Hund und sieht mit seiner kräftigen Statur wie gewohnt sehr ansehnlich aus. Dennoch - einen Film kann er als Titelheld nicht komplett alleine tragen, dazu wirkt sein Konflikt irgendwie zu gewollt und seine Unverwundbarkeit gepaart mit seiner übermenschlichen Stärke ist schon etwas langweilig. Er ist allerdings bei weitem noch die überzeugendste Figur, denn seine hier gefundene Liebe Mariko ist nur eins, nämlich fad und uninspiriert, und die Mutantin Yukio ist zwar toll anzusehen in den Kampfszenen, ihrem Charakter selbst wird aber leider nur sehr wenig Tiefe gegeben. Vor allem aber schwächelt das Ganze an der Feindin Viper, die nur ein bisschen Gift verspritzt und ansonsten so gar kein Gefühl in einem weckt.

SCHAUSPIELER
Immerhin wissen die Darsteller zu überzeugen - allen voran natürlich Hugh Jackman, der nicht nur unverschämt gut aussieht, sondern jede Gefühlsregung, insbesondere die wütenden, dem Zuschauer ausnehmend gut darbringt. Auch Rila Fukushima, also Yukio, überzeugt mit facettenreichen Gesichtsausdrücken, und Famke Janssen weiß in ihrer Nebenrolle als verlorene Liebe Jean wie immer zu beeindrucken. Schade nur, dass Tao Okamotos Figur Mariko einfach so langweilig ist, dann wäre ihr Schauspiel vielleicht nicht ebenfalls so einschläfernd. Der große Coup war für mich in den Nebenrollen sowieso nur Will Yun Lee als Silver Samurai, der wunderbar glaubwürdig seinen Charakter darstellt.

GESCHICHTE
Das Schlimmste am gesamten Film ist aber leider, leider die Story - denn diese wirkt so zusammengeschustert, abstrus und blödsinnig, dass man eigentlich permanent lachen [oder auch weinen] möchte. Selten habe ich so sinnlose Handlungsstränge gesehen, die voll von Logiklücken und offenen Fragen waren. Mal ganz abgesehen davon, dass der letztendliche tatsächliche Widersacher keinen rechten Sinn ergab, konnte er schließlich doch eigentlich nicht ahnen, dass Wolverine seinen Weg zu ihm finden würde. Zudem ist die kleine Romanze zwischen Logan und Mariko nicht nur völlig unnötig, sondern auch kein bisschen mitreißend und eher schon nervig. Es fehlt dem Ganzen einfach an Würze, an Ideen und an Tiefe - da können auch die vielen coolen Ninja- und Samurai-Kampfszenen nicht mehr viel wett machen.

SPASSFAKTOR
Das klingt alles sehr negativ, und auf die Geschichte des Films bin ich auch echt nicht gut zu sprechen - das soll aber keinesfalls heißen, dass er schlecht ist. Die Effekte sind toll und der Streifen fesselt absolut, Spannung will ich ihm also nicht absprechen. Es gibt immer wieder coole Kampfszenen, und Logan hat den ein oder anderen markigen Spruch auf Lager. Man kann also durchaus seinen Spaß haben, vor allem, wenn man hinterher nicht mehr über den Inhalt des Ganzen nachdenkt. Das 3D allerdings ist auch hier wieder absolut sinnlos und reine Geldmacherei, denn man merkt davon an keiner einzigen Stelle auch nur irgendetwas, was doch sehr schade ist. Vor allem, weil es bei dieser Art Film wirklich Tiefe hätte geben können.

FAZIT
"Wolverine - Weg des Kriegers" besitzt eine total sinnlose Geschichte und verschenkt insgesamt einiges an Potenzial, unterhält aber dennoch gut genug, dass ich mich nicht pausenlos drüber aufregen muss. Die meisten Schauspieler agieren authentisch und zufriedenstellend, nur die Charaktere sind überwiegend schlecht ausgearbeitet. 3 Punkte hierfür - und die Bitte, es mit Wolverine als eigenständigem Film-Charakter nicht noch einmal zu versuchen!



  6 Kommentare:

  1. Perfekt! Deine Laberparade deckt sich mal wieder super mit meinen eigenen Emfindungen zum Film! Ich war auch leicht enttäuscht, muss ich gestehen. An Spannung mangelt es dem Film - wie du schon anmerkst - nicht unbedingt, aber irgendwie wusste ich schon, wer hier der wahre Feind ist (also wer in dem stählernden Ungetüm am Ende steckt) und die Viper fand ich auch irgendwie komisch-blöd. Da hatte Uma Turman als einstige Poison Ivy weitaus mehr Sex Appeal und giftigen Charme. Die Viper hat mich jedenfalls sehr an die damalige Batman Feindin erinnert.

    Naja, die Liebesgeschichte wirkte dann wirklich sehr gefühllos/unnötig und viele Sprüche waren auch einfach nur platt und typisch. Ich würde mir wirklich wünschen, dass Hollywood in Zukunft mal wieder auf einen ausgefeilten Plot und ernstzunehmende Charaktere setzt, statt auf das blöde 3D, auf das ich im Gegenzug sehr gut verzichten kann. Da habe ich nämlich auch nicht wirklich etwas von gemerkt. Am besten fand ich dann übrigens den kurzen Teaser im Abspann. Macht zumindest etwas Lust auf den nächsten X-Men Film, den es scheinbar geben wird. Wie gesagt: tolle Laberparade, die ich so gerne unterschreibe! :)

    Liebe Grüße
    Reni

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    1. Also ich muss zugeben, ich war vom letztendlichen Feind überrascht - ich habe nicht an diese Person gedacht, weil das für mich so was von unglaubwürdig und lächerlich ist [vor allem, weil es mit dem Charakter nicht wirklich zusammenpasste], dass ich partout nicht drauf kam :D
      Viper fand ich einfach nur langweilig, weil sie eine so klischeehafte Schurkin ist. Poison Ivy ist natürlich sowieso eine für sich - sehr cool - und Uma Thurman ebenso. Da konnte die Schauspielerin der Viper wohl gar nicht gegen ankommen ;)

      Und ansonsten geht es mir wirklich absolut wie dir - ich würde mich so, so sehr eine ansprechende Geschichte wünschen, denn das haben diese Helden doch nun wirklich verdient. À la Batman zum Beispiel, meiner Meinung nach die besten Comic-Verfilmungen.

      Den Teaser fand ich ansonsten auch am besten am ganzen Film. Der neue X-Men ist ja schon angekündigt für nächstes Jahr ["Erste Entscheidung" muss ich jetzt wirklich dringend gucken!], da bin ich dann doch recht gespannt ;)

      Vielen Dank für deine Meinung!

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  2. Tolle Kritik :-)
    Ich finde es so schade, weil ich "X-Men: Origins: Wolverine" echt klasse fand. Aber ich kann mir vorstellen, dass die Story echt zu wünschen übrig lässt.
    Schade, denn Wolverine an sich und auch Hugh Jackman finde ich echt cool.

    LG Dene

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    1. Sowohl Wolverine als auch Hugh Jackman sind auch für mich absolute Knaller, weswegen ich es so schade finde, dass die Figur und die Filme immer wieder so versaut werden. Ich hoffe, dass das im neuen "X-Men" dann wieder anders sein wird ;)
      Aber du kannst dir ja trotzdem noch eine eigene Meinung bilden!

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  3. BLAM!

    Grüße...hab mich schon gewundert warum ich bei dem Film eingenickt bin...harhar...Ich steh auf die X-Men Filme und Wolverine...aber dieser Film hat auf mich gewirkt wie ein Trailer mit Überlänge!
    Hübsch anzusehen aber zu langweilig zum zu hören!
    Schade -.-
    Viel Spaß!
    Gruß BLAM!

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    1. "Langweilig" fand ich den Film eigentlich gar nicht - auch wenn er seine kleinen Längen hat -, meiner Meinung nach ist er durchaus unterhaltsam. Leider nur einfach von der Story und von einzelnen Elementen her schlecht gemacht. Ein Trailer mit Überlänge, ja, das kann ich unterschreiben, denn die gesamte Geschichte hätte wirklich in 3 Minuten gepasst :D
      Schön [oder schade], dass wir einer Meinung sind!

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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