[Filmrezension] Man of Steel
"Die Tatsache, dass du einen Sinn für Moral hast, wir aber nicht, verschafft uns einen evolutionären Vorteil. Wenn die Geschichte etwas gezeigt hat, dann, dass die Evolution immer gewinnt."
Clark Kent ist ein junger Mann mit Superkräften jenseits aller menschlichen Vorstellungskraft. Dennoch oder vielleicht sogar deswegen fühlt er sich allein und isoliert. Vor Jahren hat ihn sein Vater Jor-El von Krypton, einem hoch entwickelten Planeten, zur Erde geschickt und nun sieht sich Clark ständig mit der Frage konfrontiert: Wieso bin ich hier? Er entdeckt bald, dass Superkräfte zu haben auch Verantwortung mit sich bringt, ebenso wie die Notwendigkeit, schwierige Entscheidungen zu treffen. Clarks Adoptivvater glaubt, dass die Menschheit nicht bereit ist, zu erfahren, wer sein Sohn wirklich ist und welche Fähigkeiten er hat, doch als General Zod droht, die Welt zu vernichten, muss Clark zu Superman werden...
MEINE MEINUNG
Superman ist wohl der Superheld überhaupt - und, so scheint es jedenfalls, auch einer der unbeliebtesten, weil er eben so perfekt ist. Nachdem die letzten Filme über ihn floppten, musste DC zwangsläufig einen neuen Weg einschlagen, um die "Justice League" 2015 verwirklichen zu können. So wurde uns mit "Man of Steel" nun ein episches und erwachseneres Superman-Abenteuer versprochen, ausgeführt von Zack Snyder, produziert von Christopher Nolan. Gut? Ja! Grandios? Nein.
Henry Cavill ist als Clark Kent definitiv die beste Wahl - nicht nur sieht er klasse aus und hat in der Tat einen stählernen Körper vorzuweisen, er kann seine Rolle auch noch so verkörpern, dass man sie ihm vollständig abnimmt. Der Zwiespalt zwischen der Geheimhaltung seines Wesens und seinem Drang, den Menschen zu helfen; seine Trauer um seinen Ziehvater; seine Suche nach sich selbst. Ebenso glaubwürdig ist auch Russell Crowe als leiblicher Vater Jor-El, seine beschützende und starke Art machen ihn zu einem definitiven Sympathieträger, der auf irgendeine Weise auch gern im nächsten Teil wieder vorkommen darf.
Amy Adams kann ich persönlich nicht wirklich gut leiden, weshalb sie als interessante und den Superhelden verführende Lois Lane absolut nicht meine erste Wahl gewesen wäre. Den Mut und die Willenskraft ihrer Figur bringt sie aber durchaus gut rüber. Wirklich gut gefielen mir dagegen jedoch Kevin Costner und Diane Lane als Clarks Eltern, ebenso wie Michael Shannon als gewalttätiger, böser Zod und seine Gefährtin Faora, wunderbar kalt gespielt von der deutschen Schauspielerin Antje Traue. Wenn eines bei diesem Film stimmt, dann sind es definitiv die Besetzungen.
"Man of Steel" lebt ansonsten vor allem von einem: Den Effekten. Der Film startet schon mit einem großen Kampf, endet mit einem und spart auch in der Mitte nicht an Gewalt. Die Explosionen und Prügeleien sehen großartig aus, und allgemein sind die Kulissen und Darstellungen grandios. Das Problem ist nur, dass in diesem Gewalt-Spektakel die ohnehin schon dürftige Geschichte völlig untergeht, und das Ganze so wirkt wie ein einziger langer Endkampf. Wenn man meint, es sei jetzt vorbei, steht der nächste Gegner wieder auf, und immer so weiter. Zwar bleibt es die gesamte Zeit über spannend, dennoch wäre weniger hier absolut mehr gewesen.
Dazu kommen noch ein paar kleinere Mankos: Anfangs ist Superman herrlich unrasiert und auf der Suche nach sich selbst - sobald er jedoch ein bestimmtes Geheimnis entdeckt, kommt es zu einer total plötzlichen und enttäuschenden Rasur [woher hatte er nur den Rasierer an dem Ort?!] und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Ebenso ging die Liebesgeschichte zu schnell, wenn diese auch unkitschig und annehmbar ist. Und zu guter Letzt ist der Film definitiv zu ernst - ein paar Lacher hätten dem Ganzen durchaus gut getan. Letztendlich macht der erste Teil des nun folgenden Franchises aber definitiv Lust auf mehr, denn zusammen mit dem genialen Soundtrack von Hans Zimmer ergibt sich ein durchaus bildgewaltiges Abenteuer, das sich von Teil zu Teil steigern könnte.
Henry Cavill ist als Clark Kent definitiv die beste Wahl - nicht nur sieht er klasse aus und hat in der Tat einen stählernen Körper vorzuweisen, er kann seine Rolle auch noch so verkörpern, dass man sie ihm vollständig abnimmt. Der Zwiespalt zwischen der Geheimhaltung seines Wesens und seinem Drang, den Menschen zu helfen; seine Trauer um seinen Ziehvater; seine Suche nach sich selbst. Ebenso glaubwürdig ist auch Russell Crowe als leiblicher Vater Jor-El, seine beschützende und starke Art machen ihn zu einem definitiven Sympathieträger, der auf irgendeine Weise auch gern im nächsten Teil wieder vorkommen darf.
Amy Adams kann ich persönlich nicht wirklich gut leiden, weshalb sie als interessante und den Superhelden verführende Lois Lane absolut nicht meine erste Wahl gewesen wäre. Den Mut und die Willenskraft ihrer Figur bringt sie aber durchaus gut rüber. Wirklich gut gefielen mir dagegen jedoch Kevin Costner und Diane Lane als Clarks Eltern, ebenso wie Michael Shannon als gewalttätiger, böser Zod und seine Gefährtin Faora, wunderbar kalt gespielt von der deutschen Schauspielerin Antje Traue. Wenn eines bei diesem Film stimmt, dann sind es definitiv die Besetzungen.
"Man of Steel" lebt ansonsten vor allem von einem: Den Effekten. Der Film startet schon mit einem großen Kampf, endet mit einem und spart auch in der Mitte nicht an Gewalt. Die Explosionen und Prügeleien sehen großartig aus, und allgemein sind die Kulissen und Darstellungen grandios. Das Problem ist nur, dass in diesem Gewalt-Spektakel die ohnehin schon dürftige Geschichte völlig untergeht, und das Ganze so wirkt wie ein einziger langer Endkampf. Wenn man meint, es sei jetzt vorbei, steht der nächste Gegner wieder auf, und immer so weiter. Zwar bleibt es die gesamte Zeit über spannend, dennoch wäre weniger hier absolut mehr gewesen.
Dazu kommen noch ein paar kleinere Mankos: Anfangs ist Superman herrlich unrasiert und auf der Suche nach sich selbst - sobald er jedoch ein bestimmtes Geheimnis entdeckt, kommt es zu einer total plötzlichen und enttäuschenden Rasur [woher hatte er nur den Rasierer an dem Ort?!] und alles ist Friede-Freude-Eierkuchen. Ebenso ging die Liebesgeschichte zu schnell, wenn diese auch unkitschig und annehmbar ist. Und zu guter Letzt ist der Film definitiv zu ernst - ein paar Lacher hätten dem Ganzen durchaus gut getan. Letztendlich macht der erste Teil des nun folgenden Franchises aber definitiv Lust auf mehr, denn zusammen mit dem genialen Soundtrack von Hans Zimmer ergibt sich ein durchaus bildgewaltiges Abenteuer, das sich von Teil zu Teil steigern könnte.
FAZIT
"Man of Steel" ist einer der heiß ersehntesten Filme des Jahres und muss daher auch mit sehr hohen Erwartungen klar kommen, die er meiner Meinung nach nicht komplett, aber zu einem großen Teil, erfüllen kann. Der Endkampf ist definitiv zu lang und Amy Adams als Lois fand ich eher fehlbesetzt, der Rest des Casts ist aber grandios, ebenso wie die Effekte. Wird die Story in Teil 2 ein bisschen ausgefeilter, dürfte uns noch ein wunderbarer Fortgang der Story erwarten. 4 Punkte!
"Man of Steel" ist einer der heiß ersehntesten Filme des Jahres und muss daher auch mit sehr hohen Erwartungen klar kommen, die er meiner Meinung nach nicht komplett, aber zu einem großen Teil, erfüllen kann. Der Endkampf ist definitiv zu lang und Amy Adams als Lois fand ich eher fehlbesetzt, der Rest des Casts ist aber grandios, ebenso wie die Effekte. Wird die Story in Teil 2 ein bisschen ausgefeilter, dürfte uns noch ein wunderbarer Fortgang der Story erwarten. 4 Punkte!
Hi, Sonne.
AntwortenLöschenJa, Superman leidet nicht gerade unter dem Image ein interessanter Charakter zu sein. Immer schön straight und auch mal artig das Sternenbanner dekorativ durchs Bild tragen. Der all american hero eben. :-)
Amüsant - mein erster Gedanke während die Musik des Trailers anklang war "aha, wieder 'Gladiator'!". Die Zimmer-Factory recycelt ja ganz gerne für den Hausgebrauch.
Bei Miss Adams stimmen wir überein, denn ihr geht jedwedes Charisma des Besonderen ab. Für eine moderne Lois Lane hätte es mehr des Kalibers einer Eliza Dushku bedurft.
Du weißt wie Hollywood gern funktioniert; der Held, zweifelnd auf der Suche nach seiner Bestimmung, kommt auf Seite 12 des Skripts an und erkennt sofort, daß ab jetzt die Action Über-Oberhand hat. Und rasiert hat sich Supi vermutlich mit Kryptonit - das ist immer für alles gut!
:-)
Von Regisseur Snyder mag ich exakt einen Film - den liebe ich allerdings: 'Sucker Punch'.
bonté
So ist das eben mit dem Superman - der erinnert zwischenzeitlich auch sehr an Captain America, der ist ja ähnlich patriotisch und auch ähnlich "langweilig" von den hauptsächlich guten Charakterzügen her. Gerade deswegen gefiel mir der Superman vom Anfang des Films so gut...
LöschenIch mag ja die Musik von Hans Zimmer und mochte daher auch die zu "Man of Steel". Wobei man sich gewiss sein kann, einige Stücke wieder im 2. Teil der Superman-Saga zu hören ;)
Eliza Dushku kenne ich als Schauspielerin nicht, von den Bildern her sieht sie aber schon mal nach mehr Ausstrahlung aus, als Amy Adams im gesamten Film ;) Wobei sie auch glatt wieder zur wild wirkt, meiner Meinung...
Dass sich Superman mit Kryptonit rasiert hat, ist wohl die einzige Lösung, außer er schleppt immer einen Rasierer mit sich herum, was ich doch eher bezweifle.
Und "Sucker Punch" wollte ich schon immer mal sehen, aber man hört ja so viel schlechtes :D
...Zimmers Score in 'Gladiator' ist genial gut zu nennen. Allerdings hat er Teile daraus für das Hauptthema der Pirates Of-Reihe verwurstet.
LöschenNun, Miss Dushku kann auch sanft. :-)
'Sucker Punch' ist Augenkino für's Hirn. Schön verschachtelte Story (achte darauf WER aus dem Off erzählt!), göttlich gespielt (die Misses Browning, Malone & Cornish), prachtvoll inszeniert, mit einem W.O.W von Songs.
Im Doppelfeature ideal mit 'Scott Pilgrim'.
:-)))
bonté
Wieder mal eine treffliche Review! Obwohl es von mir wohl nur 3 Filmrollen gegeben hätte. Anfangs war ich wirklich begeistert und fand den angehenden Superman samt Hintergrundgeschichte top in Szene gesetzt. Aber dann... bei der Szene, als Superman plötzlich in Blau/Rot aus dem Raumschiff trat und sich scheinbar mit seinem Röntgenstrahl den Bart rasiert hat... hach ja, was sagt die Sandi immer zu mir: Das ist nur ein Film. Da darft du keine Logik erwarten! Ja, also bei der Szene musste ich schon stark Schmunzeln. Ich fand aber auch, dass Henry Cavill unrasiert irgendwie eine bessere Ausstrahlung hatte. Die darauffolgenden Actionszenen, insbesondere zum Ende hin, haben es dann ganz schön übertrieben. Von mir aus hätten die sich da gegenseitig zum Mond schießen können, damit es ENDLICH mal vorbei ist. :)
AntwortenLöschenAmy Adams schaue ich eigentlich recht gerne. Zuletzt habe ich sie bei "Back in the Game" gesehen und fand sie dort klasse - passte aber auch vom Charaktertyp besser. Als Lois Lane fand ich sie jetzt aber auch eher fehlbesetzt. Das passte nicht und irgendwie kam da auch keine rechte Chemie zwischen ihr und Henry auf. Dafür blieb allerdings auch keine Zeit. Von mir aus hätten sie die "Lovestory"/den Kuss da gerne weglassen können. Machte hier irgendwie wenig Sinn. Nun ja, ganz schlecht fand ich den Film jetzt nicht. Finde es aber SCHADE, dass es Hollywood mit dem "Umso mehr, umso besser"-Prinzip oftmals einfach nur versaut.
Von "Superman" war ich früher eigentlich ein Fan. Ich bin mit der amerikanischen TV-Serie "Superman: Die Abenteuer von Lois & Clark" aufgewachsen - da war Teri Hatscher noch weit entfernt eine "Desperate Housewive" zu sein. Ach, das waren noch Zeiten. Da gabs zwar auch schon diverse Superheldenverfilmungen. Aber langsam wird es irgendwie zuviel von Marvel & Co.
Liebe Grüße
Reni
Also, meiner Meinung nach hat "Man of Steel" durchaus 4 Punkte verdient, vor allem wegen der Effekte und des, du sagst es, Superman mis Ausstrahlung [auch wenn er mir mit Bart dennoch besser gefiel ;)]. Die Story ist halt sehr schwach, aber das kennt man auch schon aus anderen solcher Filme, da geht das hier glatt noch. Logik sollte man meiner Meinung nach aber schon erwarten dürfen, weshalb mir die Szene auch so missfiel.
LöschenMit Amy Adams kann ich persönlich einfach nichts anfangen - die besitzt für mich nichts nennenswertes außer einer furchbar spitzen Nase ;) Wobei sie, wie ich ja auch schrieb, die Entschlossenheit ihres Charakters gut rüberbrachte. Die Liebesgeschichte kam mir auch eher zu schnell und z plötzlich [schließlich wird sich ja doch arg auf die Kämpfe konzentriert], aber das "musste" wohl für die Fans einfach sein, schätze ich. Hätte vielleicht besser in Teil 2 gepasst...
Also diese ganz alte Superman-Serie, von der du schreibst, kenne ich natürlich nicht, aber ich habe dafür früher auch immer "Smallville" geschaut ;) Da da Clark Kents gesamte Vergangenheit aufgearbeitet wird, hat mir das vielleicht im Film auch gefehlt, ebenso wie die wenige Zerbrochenheit des Charakters.
Nun ja. Ich kann die ganzen Superhelden-Filme eigentlich immer noch gut sehen, ich kann aber auch verstehen, wenn man genug hat :D Lieben Dank für auf jeden Fall für den langen Kommentar!