Blut ist nicht rosa - Claire Singer
***
Ein Buch für alle Mädchen, die sich nur zu gern in eine rosafarbene Welt einlassen, in der sich alles um Bonbons und Freundschaft dreht und ein Buch für alle ganz, gaaanz jung gebliebenen.
Dido, Lilli, Camillo und TomTom sitzen jede Freistunde in ihrem Stammcafe, dem LunaLuna. Dort ist es herrlich gemütlich und die liebenswerte Besitzerin Luna verleiht dieser Schüleroase eine ganz besondere Note. Doch eines Tages ist Luna plötzlich verschwunden. Dafür steht jetzt ihr attraktiver Bruder Marco hinter dem Tresen und dasLunaLuna verändert sich in Windeseile in einen Treffpunkt für komische Gestalten. Das finden jedenfalls Dido, Camillo und TomTom. Lilli dagegen steht auf den wortkargen Schönling, was nicht nur ihren Freund TomTom schwer irritiert, sondern auch die Freundschaft mit Dido und Camillo stark beeinträchtigt. So haben die vier bald alle Hände voll zu tun, ihre Freundschaft zur retten und dabei die Dinge im LunaLuna im Blick zu behalten. Nicht ganz einfach, bei schönstem Sommerwetter, einer durchgeknallten Tante und Mitschülern, denen man nicht im Dunklen begegnen möchte. Als die ganze Situation immer mysteriöser wird, begeben sich die Freunde auf Spuren suche...
Meine Meinung:
Das Buch klingt ja schon sehr mädchenhaft und so ist es eigentlich auch. Schon das Cover in Rosa und Rot lässt darauf schließen und ich persönlich finde es nicht sonderlich schön. Es hätte mich so im Laden wahrscheinlich nie dazu verleitet, mehr als einen Blick darauf zu werfen.
Die Hauptperson Dido ist das typische Mädchen, das zwar lieb ist und cool und frech, aber auch verletzlich. Außerdem vertritt sie von Anfang an strikt die Meinung, ihr Freund Camillo wäre nichts für sie. Und wie sich das in solchen Büchern so verhält, ändert sie diese Ansicht dann doch recht schnell. Das ist hier etwas schnell dargestellt, schließlich ist sie mit ihm doch schon eine Weile befreundet, aber dann, in diesen vielleicht zwei Wochen, in denen das alles passiert, stellt sie plötzlich fest, dass er vielleicht doch...? Da habe ich mich schon gefragt, wie die Autorin sich das wohl vorgestellt hat, wie das auf den Leser wirken soll.
Was ich sehr seltsam fand und immer noch finde, ist, dass immer wieder beschrieben wird, wie viele Menschen im LunaLuna tagtäglich zu Gast sind. Auch Jungen. Und das wirkt komisch - ist das Café doch im Grunde nur in Rosatönen gehalten, welches männliche Wesen geht in so eins also freiwillig und ohne Scham rein? So etwas muss einem doch peinlich sein! Darüber konnte ich manchmal nur leicht den Kopf schütteln.
Der Schreibstil ist recht locker gehalten, ohne viele besonderen Umschreibungen oder viel Besonderes, aber er ist leicht und schnell zu lesen. Die vereinzelten Gedanken von Dido und ihre Sprüche sind auch mal zum Schmunzeln, weil sie doch eine recht lustige Sicht der Dinge hat. Laut auflachen musste ich jetzt nicht, aber im Grunde ist das Buch ja auch eher "Krimilektüre". Wobei ich sagen muss, dass der Roman erst etwa ab Seite 120 richtig Fahrt gewinnt. Da erst kommen die Freunde der ganzen Sache mal richtig auf die Spur. Vorher wirkte alles noch ziemlich harmlos, gut, das LunaLuna verändert sich, der Besitzer wechselt und einige seltsam gekleidete Männer stehen im Laden herum. Aber für mich ist das noch kein allzu großer Grund zur Besorgnis. Die Story, die dann ihren Lauf nimmt und des Rätsels Lösung fand ich dann auch sehr aus der Luft gegriffen. Das alles kann nicht passiert sein, ohne dass jemand davon etwas mitbekommen haben soll. Wo ist dort die Polizei, wenn man sie braucht? In diesem Buch kommt sie jedenfalls nur am Ende vor, nämlich um - natürlich - die Freunde aus einer sehr, sehr brenzligen Situation zu retten. Schließlich geht es nicht, dass die Protagonistin der Geschichte nicht bei der Szene dabei ist - auch, wenn es relativ unglaubwürdig wirkt.
Die Figuren des Buches sind alle gut charakterisiert, ich empfand Dido und TomTom als die symphatischsten und reellsten. Zwar waren auch Lilli und Camillo in Ordnung, aber das zum Beispiel letzterer in seinem Alter schon so viel über Wissenschaft und sowieso alles und jeden weiß - das ist für mich nicht glaubwürdig.
Insgesamt würde ich sagen, das Buch ist für 10-12jährige vielleicht das Richtige, darüber hinaus allerdings nicht mehr. Dafür wirkt die ganze Storyline zu konstruiert, es ist nicht spannend genug und alles wirkt doch sehr harmlos. Man kann das Werk auf jeden Fall nicht "Krimi" nennen, sondern es ist eher ein Mädchenbuch über Liebe und Freundschaft mit einer Krimi-Komponente.
Das Ende hat mir übrigens dann doch noch sehr gefallen, weil es sehr knuffig ist und sehr niedlich. Klar, ein Happy-End, aber das sollte es in einem solchen Buch auch geben, und dafür, dass es wirklich so schön ist, vergebe ich einen Pluspunkt. Natürlich ist das hier geschrieben worden für jungere Mädchen als ich es eins bin. Doch ich denke, auch die erwarten ein gewisses Niveau und das wurde eben nicht ganz erreicht, auch für 11-13jährige nicht. Deshalb vergebe ich 3 Sterne.
Es scheint so, als will arsEdition dieses Buch loswerden ^^ Du kriegst es als Rezensionsexemplar und letztens habe ich bei einem Gewinnspiel mitgemacht, da konnte man auch dieses Buch gewinnen ^^
AntwortenLöschenIch hab aber geschrieben, dass ich das gern hätte :DD
AntwortenLöschenDu bist so fies, Lotti, also echt^^