Back Down to Earth


Regenzauber - Dennis Lehane



Er gähnte. "Hab's heut Morgen in den Nachrichten gesehen. Hat so 'n
Huhn splitternackt 'nen Kopfsprung vom Custom House gemacht, hat wohl vergessen, dass man unten tot ankommt, Mann. Verstehste? Unten biste tot." "Halt's Maul, Tony."


Inhalt: 
Patrick Kenzie ist ein Privatdetektiv, der den Menschen, die ihn um Hilfe bittet manchmal auch mit etwas anderen Methoden hilft. So auch bei Karen Nichols, die von einem Mann bedrängt wird. Der Fall ist schnell erledigt und Kenzie vergisst die ganze Angelegenheit - bis sich Karen sechs Monate später von einem Hochhaus stürzt. Alles deutet daraufhin, dass sie mit außerordentlicher Grausamkeit und Brutalität in den Tod getrieben wurde. Patrick lässt das nicht mehr los und er begibt sich auf die Suche nach dem Täter, der bald mit einem grausamen Spiel gegenüber ihm und seinen Freunden beginnt...


Meine Meinung:
Das ist jetzt mein zweites Buch von Dennis Lehane und ohne es zu wissen, habe ich mir den, ich glaube, fünften Teil einer Reihe gekauft. Das ist hier aber nicht weiter wild, da sie anscheinend nicht wirklich aufeinander aufbauen, auch wenn es um dieselben Personen geht. Alle Figuren werden noch einmal beschreiben, aufgeführt, als wäre es das erste Mal, dass sie vorkommen. Ihre Handlungen sind immer sehr gut nachvollziehbar und realistisch, ebenso wie die Gespräche authentischer wirken als in vielen anderen Büchern, die ich in der letzten Zeit so gelesen habe.

Die Figuren in Lehanes Büchern sich grundsätzlich sehr viel rauer als es manche vielleicht gewohnt sind. Wer also nicht damit umgehen kann, dass die Charaktere auch mal richtig "schmutzige" Dinge sagen und sich extrem brutal und mies aufführen, für den ist dieses Buch bzw. die Bücher des Autors im Allgemeinen eher nichts. Ich aber liebe nichts mehr als Buchfiguren, die sich von anderen abheben und auch mal Dinge tun, bei denen man nur den Kopf schüttelt, aber im guten Sinne.



Der Schreibstil ist grandios, die Worte wohlgewählt und die Story wirkt kein einziges Mal konstruiert. Es ist faszinierend, wie Dennis Lehane es schafft, die Spannung aufrechtzuerhalten, obwohl man schon ab etwa der Mitte meint, den Täter zu kennen. Aber man will ja nun mal erfahren, was das Motiv ist und wie genau das alles angestellt wurde. Und das wurde meiner Meinung nach sehr plausibel erklärt.



Des weiteren ist der Showdown grandios gelungen, sehr spannend, leicht blutig, aber nie zu sehr. Die ganze Szenerie ist perfekt für den Kampf und das Ende, das dann darauf folgt - sehr überraschen. Ich persönlich hätte nicht damit gerechnet, was aber auch daran liegen mag, dass ich mir über so etwas nie groß Gedanken mache, ich lasse mich einfach treiben.
Alles in allem mal wieder ein perfekt gelungenes Werk von Lehane. 5 von 5 Sternen.



Ich sprang auf den Bürgersteig und sprach auf dem Weg zur Einmündung der Seitenstraße ins Telefon. "Wesley, bist du noch da, Kumpel?"
"Ich bin nicht dein Kumpel", flüsterte er. "Hast du eben aber gesagt." "Da hab ich gelogen, Pat."

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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