Back Down to Earth


[Kurzspots] Perfect Sense, Deadpool: Tote Präsidenten, Broadchurch, Shaun das Schaf, Kill Bill 1 & 2

Es ist Zeit für ein paar Kurzspots, solange ich noch mit ein paar größeren Rezensionen beschäftigt bin - und im Gepäck habe ich einmal wieder viele unterschiedliche Werke aus den verschiedensten Genres.
Mit dabei sind: Ein Science-Fiction-Film über den Verlust der Sinne; eine Krimiserie, die sich auch auf die Auswirkungen eines Mordes konzentriert; ein Comic über einen soon-to-be Kinohelden; ein Zweiteiler voller Blut und heldenhafte Tiere aus Knete.

Perfect Sense
mit Eva Green, Ewan McGregor
Eine Epidemie bricht aus - eine Epidemie, die den Menschen nach und nach alle Sinne nimmt, beginnend mit dem Geruchssinn. In dieser Zeit begegnen sich Koch Michael und Epidemiologin Susan und geben einander Halt. Doch die schwindenden Eindrücke bringen auch Probleme mit sich...

"Perfect Sense" ist einer dieser Filme, die man nicht oft sieht: Bedrückend ehrlich, erschreckend realistisch, wunderbar und traurig kommt er daher, nimmt einen nach der Einführung der beiden von Beziehungen enttäuschten Charaktere in sich auf und spuckt einen am Ende fasziniert wieder aus. Ich sage es immer wieder, dass ich für Ewan McGregor keinen Sinn habe [ha, Wortspiel!], aber hier hätte ich mir tatsächlich niemand anderen vorstellen können, der Michael in seiner anfänglichen Angst vor Nähe und seiner folgenden Wandlung besser hätte porträtieren können, und Eva Green ist in ihrem sehnsüchtigen Spiel sowieso grandios. Es ist eine Geschichte, die sich von der Intensität her immer weiter steigert, je mehr der Sinne verloren gehen, sodass man selbst regelrecht das Gefühl hat, nichts mehr zu riechen und zu schmecken - und die Stille, die auf den Verlust des Gehörs folgt, ist atmosphärisch und überraschend laut. Ein eigenes kleines Kunstwerk voller schöner wie entsetzlicher Momente. 5 Punkte. 

Deadpool: Tote Präsidenten
von Gerry Duggan, Brian Posehn
Deadpool, der Antiheld: Als wiedererweckte Präsidenten Amerika vernichten wollen, ist er der Einzige, der das Land retten kann - nicht nur wegen seiner ungewöhnlichen Methoden, sondern auch, weil es dem Ruf von S.H.I.E.L.D. wenigstens nicht schadet, wenn er es total verbockt...

Der "Deadpool"-Film startet im Februar nächsten Jahres endlich, endlich mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle in den Kinos, nachdem er lange auf der Kippe stand - und wird auf jeden Fall ab 16 sein, vielleicht sogar ab 18. Ein Aufatmen unter den Fans, denn was den Antihelden so von den üblichen Typen à la Captain America [der hier einen Gastauftritt hat] unterscheidet, ist nicht nur, dass er es nicht so mit der Moral hat, sondern auch, dass es bei ihm äußerst blutig zugeht. Für Freunde des gepflegten Splatters also durchaus lesens- wie sehenswert. Der Comic selbst gehört zu "Marvel NOW!"-Reihe, in der viele Superhelden neu und moderner aufgelegt wurden. Mit 14,99€ hat der Comic für 140 Seiten einen recht happigen Preis - dafür ist jedoch auch alles coloriert und das in äußerst hochwertiger und schöner Weise. Die Story selbst ist überwiegend lustig, Deadpools Angewohnheiten und Marotten heben ihn wunderbar von der breiten Masse ab und sein Durchbrechen der 4. Wand ist ja sowieso Kult. Einige der Sprüche zünden aber leider gar nicht und vieles ist oft sehr sprunghaft und teilweise albern, weshalb man das Ganze im Grunde nicht in einem Rutsch durchlesen kann. Für Zwischendurch aber dennoch sehr lesenswert. Gute 3 Punkte.

Broadchurch
mit David Tennant, Oliva Colman, Jodie Whittaker
Der 11-jährige Danny Latimer wurde getötet - und nicht nur die Officers Miller und Hardy machen sich auf die Suche nach dem Mörder, sondern das ganze Dorf. So bleiben auch Anschuldigungen, Hetzjagden und der Medienrummel nicht aus...

Diese Krimiserie der gleichzeitig etwas anderen und doch altmodischen Art - es wird ein Fall über eine Staffel und damit 8 Folgen behandelt - lief diesen Monat immer sonntags auf ZDF in einer Doppelfolge und hat nicht nur mich, sondern meine gesamte Familie schnell in den Bann gezogen. In jeder Folge  von "Broadchurch" gibt es neue Enthüllungen sowohl zum Mordfall an Danny Latimer als auch zu verschiedenen Bürgern der Stadt, die kleine und große Geheimnisse zu verbergen versuchen. Zwar wird mindestens ein verfolgter Strang letztendlich gar nicht aufgelöst und ein paar Entwicklungen erscheinen etwas zu forciert, das zum Schluss bekannt werdende Motiv sowie der Tathergang überzeugen dafür jedoch vollständig. Klasse ist, dass es in Staffel 2 fast nahtlos weitergeht mit der Gerichtsverhandlung des Täters, verbunden mit einem alten Fall, der DI Hardy damals stark zugesetzt hat. [Staffel 2 gibt es momentan aber nur auf Englisch.] Für Zuschauer, die sich ungern von lieb gewonnenen wie auch leidenschaftlich gehassten Figuren lösen und die auch an den Auswirkungen einer solchen Tat auf ein gesamtes Dorf interessiert sind, könnte diese Serie ein neues Highlight sein. 4,5 Punkte.

Shaun das Schaf
von Aardman Animations
Shaun und seine Schafskumpanen sind gestresst vom Alltag auf der Farm und beschließen daher, sich mithilfe eines ausgeklügelten Plans etwas Freizeit zu verschaffen. Doch das Ganze geht schief und wider Erwarten finden sie sich in der Großstadt wieder, ohne eine Ahnung, wie sie wieder nach Hause kommen sollen...

"Shaun das Schaf" dürfte wohl jedem bekannt sein - neben "Wallace und Gromit" [die vom gleichen Studio stammen] sind die Schafe aus Knete die wohl beliebtesten Figuren ihrer Art. Aardman Animations versteht es wunderbar, Slapstick und Stop-Motion miteinander zu verbinden und dabei einen Humor einzubringen, den viele Hollywood-Komödien nicht besitzen - obwohl in diesen gesprochen wird. Zwar ist die Story hier in dem auf 85 Minuten ausgeweiteten Kinofilm [während einzelne Folgen sonst nur 5 Minuten Laufzeit haben] nicht wirklich neu und auch nicht großartig ausgefeilt, das stört aufgrund der liebevollen Arbeit und der wunderbaren Figuren aber gar nicht, insbesondere natürlich, wenn man mit ihren verschiedenen Eigenarten bereits vertraut ist. Insgesamt ist das Ganze nicht nur ein großer Spaß für Kinder, sondern auch für Erwachsene, und daher gibt es von mir verdiente 4 Punkte.

Kill Bill 1 & 2 
mit Uma Thurman, Lucy Liu, David Carradine
Die Braut erwacht im Krankenhaus - nachdem sie am Tag ihrer Hochzeit brutal verprügelt und schließlich fast mit einem Schuss in den Kopf getötet worden ist. Nun sinnt sie auf blutige Rache, insbesondere an Bill, ihrem Peiniger.

Quentin Tarantinos Zweiteiler, der auf einem japanischen Film und Manga namens "Lady Snowblood" basiert, ist Kult - zurecht, kann man sagen, weil man in jeder Szene sowohl das Herzblut des Regisseurs als auch der Darsteller bemerkt. Teil 1 des Action-Reißers ist eher auf Blut, Rache und Brutalität ausgelegt und hat so auch den ein oder anderen Fehler zu verzeichnen [wie etwa den Aspekt, dass die Braut ein Schwert mit ins Flugzeug nimmt], der 2. Teil hat viel weniger Kampf und Gewalt, ist daher auch schon ab 16 freigegeben und konzentriert sich mehr auf Dialoge und Hintergründe. Insgesamt wäre es meiner Meinung nach schöner gewesen, beides miteinander zu verbinden - so ist Volume 1 ein wenig zu actionlastig, Volume 2 dafür an mancher Stelle etwas ruhig. Dennoch, der Machweise muss man seinen Tribut zollen, allein die grandios choreografierten, oft japanisch angehauchten Kampfszenen, verbunden mit Stilmitteln wie etwa der Schwarzweiß-Darstellung, sind immer wieder toll anzusehen. Letztendlich ist die Reihe nicht perfekt, aber 
sehr, sehr sehenswert. 4 Punkte.

  5 Kommentare:

  1. Kill Bill I & II muss ich definitiv auch noch (mal) sehen. Bin mir grade gar nicht sicher, ob ich Teil 2 überhaupt schon mal gesehen habe!? O.o

    Perfect Sense hört sich auch interessant an, aber wie du kann ich Ewan McGregor auch gar nichts abgewinnen. Ich kann den irgendwie gar nicht ernst nehmen...aber bei deinem Lob wird der Film wohl doch sehenswert sein, da kann ich mich ja meistens drauf verlassen ^^

    Alles in allem wieder lesenswerte Kurzspots :)

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    1. Mhm, bei der Frage, ob du Teil 2 schon mal gesehen hast, kann ich dir auch leider gar nicht weiterhelfen :D Ich hoffe aber, dass du es noch tust, so oder so, es lohnt sich definitiv ;)

      "Perfect Sense" ist wirklich klasse - trotz oder wirklich gerade wegen McGregor. Den mochte ich da sehr und das kam auch für mich total überraschend. Und ich hoffe doch, dass man sich auf mich verlassen kann - und dass du dann genauso begeistert wirst ;)

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  2. Perfect Sense war mir damals etwas ZU intensiv. Habe es nur zur Hälfte geschafft, danach hatte ich emotionale Krämpfe.
    Broadchurch ♥ Diese Serie ist wahnsinnig toll. Würde auf jeden Fall die Hände vom amerikanischen Remake "Gracepoint" lassen, das war einfach furchtbar. (Aber auch mit David Tennant. Was der sich dabei gedacht hat ...)

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    1. "Perfect Sense" ist schon sehr intensiv, das finde ich auch. Allerdings empfehle ich dir ganz dringend, ihn vielleicht doch noch mal zu Ende zu schauen, einfach weil sich dieses atmosphärische Ende so lohnt ;)

      "Gracepoint" anzufangen hatte ich nicht vor, keine Sorge - schon allein, weil der Killer da ja dann gar nicht der Killer ist, sondern dessen Sohn, was ja irgendwie relativ wenig Sinn ergibt O.o

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    2. "Perfect Sense" ist schon sehr intensiv, das finde ich auch. Allerdings empfehle ich dir ganz dringend, ihn vielleicht doch noch mal zu Ende zu schauen, einfach weil sich dieses atmosphärische Ende so lohnt ;)

      "Gracepoint" anzufangen hatte ich nicht vor, keine Sorge - schon allein, weil der Killer da ja dann gar nicht der Killer ist, sondern dessen Sohn, was ja irgendwie relativ wenig Sinn ergibt O.o

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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