Back Down to Earth


[Filmrezension] Paddington

"Ich müsste etwas in meiner Hausratsversicherung aufnehmen lassen. Also Folgendes, wir haben heute Nacht einen Gast, einen Bären, und deshalb brauche ich Zusatzschutz für eventuelle Schäden...Ja. Einen Bären."

STORY
Nachdem ein Erdbeben sein Zuhause zerstört und seinen Onkel getötet hat, wird ein kleiner Bär von seiner Tante nach London geschickt, um dort nette Menschen zu finden, bei denen er wohnen kann. Vor einigen Jahren wurde die Familie Bär nämlich von einem Wissenschaftler besucht, der ihnen versicherte, sie seien in der Großstadt immer willkommen. Doch dort angekommen muss der Kleine feststellen, dass ihn niemand will - außer Familie Brown, doch auch das soll nur vorübergehend sein. Immerhin geben sie ihm einen Namen: Paddington. Und während er versucht, sich einzugewöhnen, ist eine böse Frau bereits im Geheimen darauf aus, ihn zu fangen und auszustopfen...

MEINE MEINUNG
Mit "Paddington" verbindet man Kindheit - jedenfalls, wenn man alt genug ist, um die Serie oder die Bücher noch zu kennen. Der Realfilm um den kleinen, tapsigen und unendlich flauschigen Bären ist da also eine gute Möglichkeit, um alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Die Geschichte wird hier komplett von vorn erzählt und bleibt daher in ihren Grundzügen auch genau so, wie man sie gewohnt ist. So brauchen Nicht-Kenner kein Vorwissen, diejenigen, die damit aufgewachsen sind, können sich dafür aber an Anekdoten und Details erfreuen.

Nachdem zuerst Colin Firth im Gespräch war, hat letztendlich Ben Wishaw das Motion Capturing und die Stimme [jedenfalls im Original] für den kleinen Bären übernommen, den er glaubwürdig darstellt. Im Deutschen klingt Paddington durch die Synchronisation von Elyas M'Barek etwas tief, aber das stört kaum. Ansonsten lässt der Film einige hochkarätige Schauspieler zusammen kommen. Hugh Bonneville spielt wieder einmal die Rolle des stolzen, aber liebevollen Familienvaters, Nicole Kidman ist die fiese Millicent und Peter Capaldi der griesgrämige Nachbar Mr. Curry. Außerdem ist deutlich zu bemerken, dass der Produzent dieses Films auch für alle Harry Potter-Streifen zuständig war, denn mit Julie Walters, Jim Broadbent und Michael Gambon sind mindestens drei Schauspieler aus der Reihe auch hier mit dabei, was ein nettes Detail ergibt.

"Paddington" ist natürlich in erster Linie ein Familien- bzw. Kinderfilm, von der Story darf man sich also nicht zu viel erhoffen. Es wird durchaus die übliche Routine abgearbeitet, bei der der haarige Protagonist zuerst der Störenfried ist, um dann langsam zum vollwertigen Familienmitglied zu avancieren. Dies wird hier aber überaus niedlich umgesetzt, und die Situationskomik tut ihr Übriges dazu, um ein unterhaltsames Erlebnis daraus zu machen. Die Klischees und manche etwas zu forciert wirkende Zufälle werden von den sympathischen Darstellern, den witzigen Szenen und schrulligen Charakteren wieder wettgemacht. Und auch wenn die Geschichte am Ende abgeschlossen scheint, kann wohl trotzdem auf eine Fortsetzung gehofft werden, schließlich gibt es ja genug Bücher - etwas, was sicherlich sowohl Klein als auch Groß erfreuen würde.

FAZIT
"Paddington" hebt sich in Sachen Story von anderen Filmen für die Altersgruppe nicht wirklich ab, dazu sind die Vorgänge zu konventionell. Der Bär selbst ist aber sehr süß, die Schauspieler wirken in ihren Rollen glaubwürdig und die Komik funktioniert gut. Insgesamt ein sehenswerter Film, und das nicht nur für Kinder. 4 Punkte!



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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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