Back Down to Earth


[Laberparade] Der Marsianer

"Ich will ja nicht arrogant klingen, aber ich bin der beste Botaniker auf diesem Planeten."

https://blogger.googleusercontent.com/img/b/R29vZ2xl/AVvXsEh_ggpydyuR4oSDWnsNyC-mHkvTQkj1SJi-OW8SV-_zHDpGUQEw7DrCXO2uUEuFaynfTC5WE6RM19uME_maREck75ubBbCeA2Bnm8kuy8q72EcjIvs2FUqd20rI2ABGtDmyFsGZw69f5V8/s1600/DerMarsianer-RettetMarkWatney_Poster_Teaser_2_SundL_1400.jpgSTORY
Mark Watney ist als Botaniker stolzer Bestandteil der Ares 3-Mission, die auf dem Mars stattfindet. Gemeinsam mit den anderen vier Astronauten untersucht er die Gesteine, sammelt Proben und erforscht die Umgebung. Aber dann kommt es zu einem schweren Sturm auf dem Planeten und das Ganze wird zwangsläufig abgebrochen. Auf dem Weg zum MRM wird Mark von einem Trümmerteil getroffen und von der Crew in Annahme seines Todes zurückgelassen. Er ist jedoch gar nicht tot - und muss es nun schaffen, auf dem Mars, wo es keinerlei Leben gibt, zu überleben...

MEINE MEINUNG

SCHAUSPIELER UND CHARAKTERE
Matt Damon spielt nach "Interstellar" zum zweiten Mal einen Astronauten, nimmt hier aber eine weitaus rühmlichere Rolle ein. Die lebensfrohe, mutige und gewitzte Art von Hauptfigur Mark stellt er toll da, sodass man ihn unweigerlich ins Herz schließen muss. Auch Jessica Chastain war in dem Science Fiction-Film von Christopher Nolan zu sehen, hat hier jedoch sehr viel weniger Screen-Zeit, was enttäuscht - sie ist eine großartige Schauspielerin, die deutlich zu wenige Momente hat (allerdings womöglich mehr als im Buch). Auch die sonstigen Darsteller, die gegen Damon natürlich nur eine Nebenrolle einnehmen, füllen ihre Charaktere gut aus, die allerdings in der kurzen Laufzeit bei Weitem keine große Tiefe entfalten können. Was mich jedoch stark enttäuscht hat, ist die Wahl des Norwegers Aksel Hennie als Vogel - keine Frage, der Mann ist nicht schlecht, aber es wäre ja doch nett gewesen, tatsächlich einen Deutschen für die Rolle des deutschen Astronauten auszuwählen.

VERGLEICH ZUM BUCH
Buchadaptionen wollen oft viel, erreichen wenig und lassen daher nicht selten ziemlich enttäuscht zurück. "Der Marsianer" bildet da aber zum Glück tatsächlich eine Ausnahme. Sicherlich werden die Tiefe und die Atmosphäre nicht ganz erreicht, besonders Marks Verzweiflung aufgrund der Hoffnungslosigkeit wird ein wenig beschönigt. Außerdem könnte Lesern ganz deutlich der Sandsturm, der Kommunikations-Ausfall und der Trichter-Unfall fehlen - im Film werden insbesondere die Reisen von einem Punkt zum anderen relativ kurz und regelrecht problemlos dargestellt. Und auch viele technische Erklärungen fallen kürzer, teilweise zu kurz aus. Dafür ist das alles aber auch ein bisschen verständlicher, nicht ganz so kompliziert und ausführlich und insgesamt komprimiert genug, um für 2 Stunden eine richtig spannende Geschichte zu erleben. Daher wiegt das alles nicht so schwer, weil dafür viele tolle Elemente übernommen wurden, und letztendlich mussten auch über 500 Seiten in der Laufzeit untergebracht werden; da sind Kürzungen vorprogrammiert.

UNTERHALTUNGSWERT
Zum Glück wird Watneys ironische, humorvolle Art fast 1:1 in den Film übernommen, weswegen man seine große Freude an seinen Äußerungen, Ausführungen und Antworten hat. Einiges wurde natürlich zensiert - er benutzt gern das Wort "Fuck" und schickt der NASA mithilfe seiner Tastatur auch einmal ein Paar Brüste -, im Großen und Ganzen unterhält er so aber sehr gut. Durch die vom Buch schon spannend vorgegebene Story, hat man nur selten die Gelegenheit, Luft zu holen, ganz einfach, weil die Ereignisse Schlag auf Schlag erfolgen. Einige Logikfehler, die es so in der Vorlage nicht gibt, hätten ausgemerzt werden können (wie etwa die Tatsache, dass Watney, trotz seines entdeckten Denkfehlers beim Produzieren von Wasser, weiterhin keine Atemmaske trägt). Während des Schauens stört das aber nicht, und danach denkt man ebenfalls nicht großartig darüber nach, weil die Unterhaltung so gut war. Man muss ja nicht aus jeder Mücke einen Elefanten machen.

FAZIT
Ridley Scotts Filme gefallen mir ja eher selten, ich war also bei der Verfilmung des "Marsianers" ziemlich skeptisch, vor allem, weil ich das Buch mochte. Mit dem grandiosen Cast und einer aufregenden Inszenierung weiß aber auch der Film zu überzeugen, trotz einiger Kritikpunkte. 4 Punkte!



  2 Kommentare:

  1. Yay, das hört sich ja schon mal richtig klasse an! Für mich war es bisher das beste Buch des Jahres und wirklich so gut, wie schon lange keines mehr. Umso gespannter bin ich auf den Film! Ich überlege aber noch, ob ich mich noch etwas gedulden um ihn dann gemütlich zu Hause auf der Couch gucken, weil über 2 Stunden im Kino ist eine laaange Zeit. Ich werde es mir überlegen :)

    Schöne Rezension von dir!

    Liebe Grüße,
    Tina

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  2. Ich hatte mir das Buch ja damals größtenteils auf deine Empfehlung hin gekauft und bin echt froh drum. Den Film hätte ich wohl so oder so gesehen, aber wer weiß, wie gut ich ihn dann gefunden hätte ;)

    Ist aber definitiv - bis auf ein paar Aspekte - eine würdige Verfilmung, besonders im Bezug auf die Charaktere. Die sind wirklich großartig getroffen!

    Solltest du ihn dir dann ansehen (wie auch immer), wünsche ich dir ganz viel Spaß!

    AntwortenLöschen

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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