Back Down to Earth


[Filmrezension] Die Unfassbaren - Now you see me

"Ladies und Gentlemen!" - "In unserem finalen Trick..." - "...werden wir eine Bank ausrauben!"

STORY
Der charismatische Magier Atlas und seine Zaubertruppe verblüffen in Las Vegas ihr Publikum, in dem sie am anderen Ende der Welt eine Bank ausrauben und das gestohlene Geld unter den Zuschauern verteilen. Alles unter den Augen der staunenden Anwesenden. Doch damit machen sie auch das FBI auf sich aufmerksam. Der Agent Dylan und die Interpol-Beamtin Alma werden gemeinsam auf den Fall angesetzt, misstrauen sich jedoch gegenseitig. Je tiefer die Ermittlungen laufen, desto undurchsichtiger wird der Fall und es scheint, als hielte noch jemand anderes die Zügel in der Hand...

MEINE MEINUNG
"Die Unfassbaren" vereint zum ersten Mal seit längerer Zeit [wahrscheinlich seit "Prestige"] wieder die Themen Magie, Täuschung und Show, während der Zuschauer rätseln darf, ob es nun wahre Magie ist - oder doch nur Illusion. Regisseur Louis Leterrier hat sich dabei nicht nur genau das richtige Cast ausgesucht, sondern auch den perfekten Schreiber für die Musik als auch den perfekten Schreiber für das verzaubernde und hinters Licht führende Drehbuch. Wie heißt es im Film so schön? "Sehen Sie genau hin. Denn je näher Sie zu sein scheinen, desto weniger werden Sie tatsächlich sehen."

Auch wenn er erst nach circa 20 Minuten seinen ersten Auftritt hat, besitzt Mark Ruffalo als FBI-Agent Dylan doch definitiv die meiste Screen-Zeit, die er auch wunderbar nutzt. Als zuerst dem Fall abgeneigter, die Zauberer dann jedoch umso vehementer jagender, Beamter ist er absolut überzeugend, während sein Charakter auch die ein oder anderen verborgenen Tiefen hat. Genauso verhält es sich auch mit den sonstigen Figuren: Jesse Eisenberg als Daniel Atlas, Isla Fisher als Henley, Woody Harrelson als Merritt und Dave Franco als Jack sind allesamt nicht nur grandiose Schauspieler, die ihre Rollen perfekt spielen, auch ihre Charaktere sind absolut sympathisch, dabei aber immer undurchschaubar.

Auch Mélanie Laurent ist eine von mir geschätzte Schauspielerin, die ihre Sache durchaus gut macht. Ihr Charakter war mir an einigen Stellen etwas zu unfertig, dies fällt aber kaum ins Gewicht. Die großen Clous sind wohl Michael Caine in seiner Rolle des Arthur Tressler wie auch Morgan Freeman als Thaddeus Bradley, die sich grandiose Wortgefechte liefern und ihr gesamtes Talent zeigen. Schade nur, dass besonders erstere Figur nicht weiter ausgebaut wurde, schließlich kennt sich Caine in dieser Art des Stoffes aus.

Ohne Frage ist "Die Unfassbaren" ein wahnsinnig spannender und sehr elegant gedrehter Film, der durch die kleinen Details besticht, die erst im Nachhinein auffallen. Die Story ist ausgeklügelt und sehr interessant, auch wenn versierte Zuschauer die Lösung des Ganzen sicherlich nach der Hälfte erraten werden. Die Effekte sind gekonnt in Szene gesetzt und verblüffen einen an der richtigen Stelle, die Tricks selbst sind klasse zu verfolgen und lassen das Gehirn durchaus rauchen. Hinzu kommt noch der absolut geniale Soundtrack, der den gesamten Film toll unterstreicht und einem das Adrenalin nur so durch die Adern rauschen lässt.

So gut wie "Prestige" ist der Streifen allerdings nicht, Vergleiche sollten also lieber bleiben gelassen werden. An Nolans Geschichte kommt so schnell eben keiner heran, und so lassen sich hier ein paar kleinere Unstimmigkeiten finden, wenn man darüber nachdenkt. Zudem gibt es eine eher unnötige kleine Liebesgeschichte, und das Paar Eisenberg-Harrelson hätte weitaus mehr Feuer haben können. Insgesamt ist das alles aber nicht herausragend schlimm, denn bis zum mitreißenden Finale und den letzten Erklärungen bleibt der Film unterhaltend und spannend, und das ist ja nun die Hauptsache.

FAZIT
"Die Unfassbaren" war mein meist erwarteter Film 2013 - und er hat seine Versprechen tatsächlich gehalten. Nicht nur ist er oftmals undurchsichtig und mysteriös, auch die Spannung, die Schauspieler und die Effekte sowie Tricks lassen nicht zu wünschen übrig. Ein paar kleinere Kritikpunkte gibt es, weswegen ich zwischen 4,5 und 5 Punkten schwanke. Letztendlich vergebe ich dann doch "nur" gute 4,5 Punkte, weil es eben ein paar Dinge gab, die mir missfielen. Empfehlen kann ich den Film aber uneingeschränkt!



  12 Kommentare:

  1. Tolle Rezension, ich möchte den Film auch gerne noch sehen, leider läuft er hier in die Nähe (noch) nicht :(

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    1. Ich wünsche dir, dass der Film noch bei euch anläuft - er ist es wirklich wert ;)

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  2. Krass, bei dem Zitat im ersten Abschnitt krieg ich schon wieder so eine Gänsehaut und Lust, den Film gleich noch mal zu sehen. Einfach ALLES hat gestimmt!

    Die Charaktere waren so toll bzw. habe ich wieder einige Schauspieler für mich entdeckt und kann mir durch dich ja sogar besser ihre Namen merken. Danke nochmal :P

    Ich liebe immer noch diese Zaubertricks und ich denke, egal wie oft ich diesen Film schauen werde - er wird mich immer wieder begeistern!
    Die DVD kommt übrigens in Dezember - hab schon nachgeschaut. Ich wünsche sie mir zu Weihnachten ;)

    Am Schluss kann ich nur noch sagen: Super schön geschrieben & Toll, dass du doch die 5 vollen Punkte vergibst :)

    Liebste Grüße :*

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    1. Also ALLES hat für mich ja nicht gestimmt, wie du weißt [im Nachhinein bin ich auch nicht mehr komplett sicher, ob die 5* jetzt die richtige Entscheidung waren...], aber der 2.-beste Film dieses Jahr war er definitiv ;)

      Ist halt einfach was anderes, etwas, das sich von der breiten Masse abhebt, zu begeistern weiß und zum Rätseln bringt. Das fand ich halt auch sehr schön, daher die supergute Bewertung. Wie du weißt. Haben uns ja wunderbar drüber ausgetauscht und ich freue mich immer noch sehr, dass wir einer Meinung sind!

      Und ich werde mir die DVD auch nach Weihnachten kaufen, definitiv :D

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  3. Das freut mich, dass dir der Film so gut gefallen hat!!
    Dann werde ich ihn mir auf jeden Fall auch noch ansehen ;)...

    Ich liebe Filme, in denen es um Magier (also Trick-Magier ^^) geht! Kennst du "Prestige"??
    Auch ein Film über Zauberei mit Hugh Jackman und Christian Bale, einfach genial *_*!

    Wirst du dir eigentlich "Das ist das Ende" anschauen?
    Ich kann mir nicht helfen, aber ich finde den Trailer so geil xD!

    Alles Liebe, Clärchen :)

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    1. Ich wünsche dir viel Spaß in dem Film, solltest du ihn dir ansehen!

      Zu den anderen Fragen: Aufgrund derer muss ich jetzt leider annehmen, dass du die Rezension nicht einmal ansatzweise gelesen hast, was ich etwas schade finde :( Denn "Prestige" erwähne ich im Text sogar zweimal - im ersten & im letzten Absatz, und ich schreibe auch, dass "Die Unfassbaren" da nicht komplett rankommt, wenn man aber nicht vergleicht, doch von der Qualität schon ähnlich gut ist.

      Zu "Das ist das Ende": Ja, den Film will ich definitiv sehen! Ich liebe die ganzen Stars & besonders liebe ich, dass James Franco mitgeschrieben und -produziert hat, das kann nur geil werden ;)

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  4. Aaaaah, jetzt will ich diesen Film umso mehr sehen :D.
    Ich fand ja schon den Trailer fantastisch und die Geschichte hörte sich spannend an, aber nach deiner tollen Rezi bin ich fest entschlossen, gleich, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, ins Kino zu spazieren!

    Ich finde den deutschen Titel übrigens total doof. Wieso haben sie "Now You See Me" nicht übernommen? "Die Unfassbaren" erinnert mich viel zu sehr an diesen Zeichentrickfilm "Die Unglaublichen" ^^

    Liebe Grüße
    Charlie

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    1. Also, ich weiß nicht, ob du "Prestige" von Christopher Nolan gesehen hast, wenn ja, solltest du - wie ich auch in der Rezension erwähne - auf jeden Fall auf Vergleiche verzichten, daran kommt "Die Unfassbaren" nämlich nicht ganz ran.

      Ansonsten ist der Film aber wirklich ein Schmuckstück und ich wünsche dir schon mal ganz viel Spaß drin und hoffe, dass er dir ähnlich gut gefällt ;)

      Und ich mag den Titel eigentlich ganz gern, weil er passt: Sie sind nicht nur unfassbar, also von ihren Tricks her, sie sind auch noch unfassbar, weil die Polizei sie einfach nicht drankriegt. Gut gelöst meiner Meinung nach, auch in Verbindung mit dem englischen Titel als Untertitel ;)

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    2. Nein, "Prestige" kenne ich leider nicht, aber da du ja in der Rezi so davon schwärmst und Clärchen auch ein großer Fan ist, werde ich mir den auf jeden Fall auch mal ansehen - aber vielleicht erst, nachdem ich "Die Unfassbaren" gesehen habe ;).

      Naja, wenn man es so betrachtet, ist es natürlich ein lustiges Wortspiel :D. Aber egal, man kann einen Film ja sowieso nicht nach dem Titel beurteilen :D.

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  5. Hallo Sonne.
    Ob Partytrick oder die große Show in Vegas - Magie ist die hohe Kunst der Ablenkung vom Wesentlichen.

    bonté

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  6. Schöne Review! Ich habe den Film mittlerweile auch gesehen (der Gang ins Kino zieht einem auf Dauer aber auch ganz schön das Geld aus der Tasche) und fand ihn sehr unterhaltsam. Die Tricks waren schon cool und die Story sehr spannend aufgebaut. Manchen Trick/Ablenker habe ich zwischendurch erraten, aber am Ende war ich doch erstaunt, wer tatsächlich der Kopf hinter dem Ganzen ist. Mein Verdacht ging da doch in eine etwas andere Richtung... und ich muss sagen, dass mir das Ende dadurch ein kleines bisschen weniger gefiel. Irgendwie passte das für mich nicht so ganz, zumindest von der Art der Erzählung/Perspektive her. Die Hintergrundgeschichte war ja dann doch plausibel, wenn auch etwas simpel gestrickt. Aber ansonsten schon ein toller und packender Film mit hohem Unterhaltungswert.

    Liebe Grüße
    Reni

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    1. Ich gebe ganz ehrlich zu, im Nachhinein betrachtet würde ich auch keine volle Punktzahl mehr geben. Ich fand den Film zwar wahnsinnig unterhaltend, toll gemacht und spannend, aber die Auflösung ist insgesamt nicht ganz schlüssig und für mich selbst halt sehr vorhersehbar [ich weiß aber sowieso immer, wer's war]. Wie du auch sagst, es ist doch recht einfach, zum Schluss, das Ganze. Möglicherweise schraube ich die Bewertung in der Monatsstatistik nochmal runter, denn ich bin einfach nicht ganz glücklich...
      Schön ansonsten, dass wir uns überwiegend einig waren ;)

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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