Back Down to Earth


[Filmrezension] The Amazing Spiderman

"Hast du Lust, mit mir...mit mir...und dann, weißt du...Oder auch etwas völlig anderes! Wir könnten...ähm...oder so?" - "Ja!" - "Ja?" - "Oder beides!"

STORY
Peter Parker wurde als Kind von seinen Eltern verlassen, aufgezogen wurde er von seinem Onkel Ben und seiner Tante May. Heute geht Peter zur Highschool und führt ein Leben als Außenseiter, regen Kontakt hat er nur mit seiner Jugendliebe Gwen Stacy. Als Peter eines Tages einen mysteriösen Aktenkoffer findet, der seinem Vater gehörte, macht er sich auf, den Grund für das Verschwinden seiner Eltern herauszufinden. Die Spur führt ihn direkt zu Oscorp Industries und Dr. Curt Connors, dem ehemaligen Partner seines Vaters. In der Forschungsanlage nehmen die Dinge, die sowohl Peters als auch Dr. Connors Leben für immer verändern werden, ihren Lauf...

MEINE MEINUNG
Da ich ein glühender Verehrer der ursprünglichen Spiderman-Verfilmungen bin, war ich bei Bekanntgabe des Reboots "The Amazing Spiderman" dementsprechend genervt. Nach einer langen Skepsis-Phase jedoch wusste ich, dass ich die Finger sowieso nicht davon lassen kann, vor allem, da der neue Film sehr viel mehr auf den Comics basiert. Und was soll ich sagen? Es war eine gute Entscheidung...

Marc Webb erzählt Spidermans Geschichte zwar nicht unbedingt neu, aber doch mit einigen grundlegend anderen Elementen. Denn dieser Film ist keine komplette Neuverfilmung - im Marvel-Universum gibt es viele, viele Comics zu gleichen Figuren und in diesem Falle ist es eben "The Amazing" Spiderman. Daher verändern sich kleinere Details wie das Verschwinden von Peters Eltern oder der Name, das Aussehen und der Charakter seiner Jugendliebe, vieles bleibt aber dennoch gleich. Das Schöne allerdings ist: Auch wenn einem vieles in gewisser Weise bekannt vorkommt, übt es dennoch immer wieder einen Reiz aus.

An diesem sind die Darsteller mit Sicherheit auch nicht unschuldig. Andrew Garfield kann sowohl als Außenseiter Peter Parker als auch als Spinnenmann überzeugen, er wirkt lässig und geht völlig in seiner Rolle auf. Seine immer-coolen Sprüche lockern das Ganze auf und passen sehr gut zu ihm - und vor allem steht ihm der Anzug toll! Emma Stone, hier in natura blond, ist als Gwen Stacy weit weniger hilfsbedürftig als die frühere Mary Jane und wirkt reifer und überlegter. Sie ist wie gewohnt sympathisch und liebenswürdig, ihr Schauspiel lebendig und ihre Mimik innovativ, was ihre Figur sehr realistisch werden lässt.

Rhys Ifans als Bösewicht Lizard bzw. Dr. Connors spielt die beinahe etwas zwiegespaltene Persönlichkeit sehr überzeugend, sowohl als Guter als auch als Böser. Die meiste Zeit ist er als normaler Mensch zu sehen, der sich nach der Vollendung seines Traumes sehnt und dabei einen folgenschweren Fehler begeht. Toll besetzt sind auch Ben und May Parker, Peters Onkel und Tante, mit Martin Sheen und Sally Field. Beide verkörpern wunderbar ergreifend die sorgenden und herzensguten Verwandten. Gefallen hat mir auch Denis Leary als strenger und das Recht verfechtender Mr. Stacy, der bis kurz vor Ende sehr glaubwürdig, wenn auch äußerst dickköpfig daherkommt, dessen Figur dann aber durch einige Aussagen sehr unglaubwürdig wird.

Bis Peter Parker zu Spiderman wird, vergeht erst einmal eine halbe Stunde. Bis dahin wird hauptsächlich in die Vorgeschichte eingeführt: Das Verschwinden der Eltern, sein Loser-Status in der Schule, seine Schwärmerei für Gwen Stacy. Daraus entwickelt sich bald eine zarte Liebe, die auch den Zuschauer nicht unberührt lässt - denn zwischen den beiden herrscht eine solche Chemie, dass es nicht weiter verwunderlich ist, dass Garfield und Stone auch privat ein Paar wurden. Ein interessanter Aspekt von Peters Verwandlung in den starken, kämpferischen Spiderman ist, dass er für die Fäden eine Attrappe braucht, mit der er sie schießt. Schade ist an diesem Punkt nur, dass sie nicht näher erläutert wird. Außerdem gibt es immer wieder kleine Logikfehler, beispielsweise in Sachen Zeit. Denn wenn eine Stimme von 2 verbleibenden Minuten spricht und Spiderman drei Minuten kämpft, können es danach nicht mehr 45 Sekunden sein. So etwas stört leider einfach.

Die Spannung und die wunderbare Wort- und Situationskomik gleichen das allerdings wunderbar wieder aus. Spiderman bekommt es nicht nur mit einem Echsenmann zu tun, nein, die Polizei ist natürlich auch noch hinter ihm her.  Drama und Katastrophen vorprogrammiert. Durch wilde Verfolgungsjagden, atemberaubende Effekte - die auch ohne 3D wirken - und schöne Kletterpartien an New Yorks Hochhäusern wird man mitgerissen und lange nicht mehr losgelassen. Zum Ende hin gibt es noch einige kleinere Unstimmigkeiten, die besser hätten gelöst werden können. Aber über die lässt sich hinwegsehen - denn nach dem fulminanten Schluss möchte man nur noch eines: Teil 2, aber am besten gestern!

FAZIT
"The Amazing Spiderman" besitzt eine ähnliche Story wie die drei Vorgänger, ist aber trotzdem fesselnd, toll gemacht und vor allem perfekt besetzt, denn Andrew Garfiel und Emma Stone harmonieren einfach. Kleine Logikfehlerchen gibt es, dafür einen halben Punkt Abzug - aber wer Fan der Reihe ist, sollte sich das Reboot unbedingt ansehen! Und wer genug Geduld aufbringt, bekommt, wie für Marvel üblich, am Ende des Abspanns noch einen Hinweis auf Teil 2. Ich bin gespannt! 4,5 Punkte.




  8 Kommentare:

  1. Wow, ich hätte nicht gedacht, dass die Neuverfilmung so überzeugend ist. Ich habe ehrlich gesagt noch keinen Spiderman-Film gesehen, aber ich bin was Neuverfilumgen angeht immer etwas skeptisch.
    Cool, dass dir der Film so gefallen hat ;)

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  2. Hey!

    Ich habe deinen Partner gefunden für die Arena Bloggeraktion. Schau mal vorbei: http://claudias-buecherregal.blogspot.de/2012/06/bloggeraktion-des-arena-verlages.html

    LG Claudia

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  3. Den will ich auch unbedingt noch sehen!

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  4. Hallo! :)

    Ich bin deine Partnerin bei der Arena - Aktion ;)
    Voll gut, da haben wir uns schon gefunden und können dem Verlag schreiben :)

    Freu mich total & lass mal ganz, ganz liebe Grüße da!

    Jenny

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  5. Meine Abneigung gegen Tobey Maguire habe ich dir ja gestern schon gestanden. Ich weiß nicht ob es an ihm liegt, dass ich Spiderman bisher nicht mochte, oder ob es an Spiderman liegt, dass ich Tobey Maguire nicht mag. Wenn du verstehst...
    Also, ums kurz zu machen: Ich bin kein Fan von Spiderman, deswegen werde ich mir diese Neuverfilmung auch eher nicht im Kino ansehen. Obwohl Andrew Garfiel und Emma Stone eigentlich PRO-Argumente sind... Ich warte lieber noch auf The Dark Knight Rises... bald...!

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  6. Coole Rezi! Mir ging es ja ähnlich, ich war/bin skeptisch und leicht genervt. Mittlerweile habe ich aber schon so viel gutes über diesen Film gehört, da muss ich mich doch einfach mal selbst überzeugen. Wenn es klappt, geht es diese Woche noch ins Kino. Dank deiner Rezi dann - unter anderem - freu ich mich sogar ein bisschen auf den Film. Danke!

    Liebe Grüße
    Reni

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  7. @Charlie:
    Wenn du noch keinen der Filme gesehen hast, solltest du dir die schnellstens ansehen - wirklich schöne Stücke, die ich immer & immer wieder schauen könnte ;) Und das Reboot ist ebenfalls wirklich gut!

    @Juna:
    Ich würde sagen: Ins Kino wie nix und genießen! Andrew Garfield im Anzug gefällt besonders von hinten sehr :D

    @Katie:
    Ja, wer weiß schon genau, wie rum das jetzt alles zusammenhängt - ich hoffe allerdings, dass du die Reihe wegen des Schauspielers nicht mochtest, denn ich selbst bin ja glühender Fan :D Vielleicht schaust du dir ja mal die DVD an irgendwann, denn, wie du schon sagst: Garfield und Stone sind wunderbar!
    Und ja, Batman - ich gehe ins Triple und freue mich schon wie verrückt ;)

    @Reni:
    Nun, ich denke, nach anfänglicher Skepsis ist es doch nur noch schöner, wenn man sich dann überraschen/überzeugen lassen kann. Das Reboot gefiel mir wirklich sehr, besonders wegen der noch etwas überzeugender wirkenden Hauptdarstellern :)
    Ich würde mich sehr über eine Rezension oder eine Meinung von dir freuen, wenn du drin warst!

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  8. Ok ich hab ihn mir doch angeguckt...
    Um einfach mal dich selbst zu zitieren:

    "Nach dem fulminanten Schluss möchte man nur noch eines: Teil 2, aber am besten gestern!"

    Ich bin ganz baff :D

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Die Bloggerin

Kittyzer, 22 Jahre alt, früher als Sonne bekannt. Gebürtige Niedersachsin, die für die Arbeit nach Rheinland-Pfalz gezogen ist. Schreibt über Bücher, Filme, Serien und Mainz. Um mehr zu erfahren, → klicke hier

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